Skepsis gegenüber KI beflügelt Umschichtungen an den Märkten
Die wachsenden Zweifel an der Nachhaltigkeit einer möglichen 'KI-Blase' tragen zu Abverkäufen von hochspezialisierten Technologie-Indexfonds bei. Ein weitreichender Verkaufsdruck bleibt jedoch bislang aus. Vor allem Titel aus dem Bankwesen, dem Rüstungssektor sowie Edelmetalle erfreuen sich anhaltender Nachfrage.
Gewinnmitnahmen gestalten das Marktgeschehen aktuell recht zurückhaltend. Besonders betroffen sind Bereiche, die zuletzt starke Wertzuwächse verzeichneten. Dazu gehört auch der ETF-Handel auf Xetra, bei dem technologielastige Fonds wie der Xtrackers MSCI World Information Technology und diverse S&P 500 ETFs mit signifikanten Abgaben kämpfen. Laut Frank Mohr von der Société Générale bevorzugen Anleger den Verkauf von High-Performer-Werten, was in satten Rückgängen resultiert.
Holger Heinrich von der Baader Bank bestätigt diesen Trend ebenfalls mit Blick auf den High-Tech-Sektor. Derzeitig steht die Abstoßen von Produkten wie dem Leverage Shares 3x Long Artificial Intelligence und dem First Trust Vest Nasdaq-100 Moderate Buffer ETF im Mittelpunkt. Ein gewisses Sicherheitsbedürfnis scheint zwar gegeben, doch das Vertrauen der Investoren in Absicherungsstrategien ist momentan begrenzt.
Dennoch sind die Märkte von einem leichten Überhang an Käufen geprägt, insbesondere in den Segmenten ESG und Nachhaltigkeit. Unter den Investoren weiter hoch im Kurs stehen Produkte wie der iShares World Equity Factor Rotation Active und mehrere ESG-geführten ETFs. Auf europäischer Ebene verzeichnen Kernindizes und Momentum-Strategien ein gesteigertes Käuferinteresse, wobei britische Aktien signifikant gefragt sind. Mohr hebt zudem das gewachsene Interesse am MDAX hervor, der lukrativ erscheint, trotz der bereits beeindruckenden Performance im Health Care-Sektor und bei Bankentiteln.
Anleger greifen weiterhin beherzt bei klassischen und gehebelten Edelmetallen zu, während Anleihen-ETFs, etwa der PIMCO Euro Short Maturity und der Xtrackers II Japan Government Bond, vermehrt Abflüsse erleben. Der Rüstungssektor bleibt im Gegensatz dazu stabil, ohne dass verstärkte Gewinnmitnahmen ein sichtbares Thema darstellen.

