Siemens wagt Milliardenwette: Kann die Altair-Übernahme den Tech-Status bringen?
Siemens setzt auf den Tech-Wandel
Insider spekulierten bereits, jetzt ist es offiziell: Siemens will das US-Software-Unternehmen Altair Engineering für fast zehn Milliarden Euro übernehmen.
Konzernchef Roland Busch sieht darin einen historischen Meilenstein, der Siemens zum Technologie- und KI-Konzern transformieren soll.
Der Übernahmepreis von 113 Dollar pro Altair-Aktie entspricht einem Aufschlag von 19 Prozent und zeigt, wie ernst Siemens die Expansion im Softwarebereich nimmt.
Warum Altair perfekt in Siemens‘ Strategie passt
Altair Engineering, ein Anbieter von KI- und Cloud-Software, soll Siemens’ Position in der Industrieautomatisierung und digitalen Simulation verstärken.
Mit Altairs Technologien könnte Siemens seine neuen „Industrial Copilot“-Projekte erweitern, die auf digitalen Zwillingen und datengetriebenen Prozessen basieren. Für Siemens bedeutet der Deal auch eine tiefere Verankerung in der Cloud- und KI-basierten Zukunft der Industrie.
Ein Deal mit immensen Kurschancen?
Busch setzt auf ein langfristiges Potenzial – und auf die Reaktion der Börse. Siemens wird aktuell zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von nur 16 gehandelt, während Technologiekonzerne wie Schneider Electric ein KGV von 32 genießen.
Sollte die Börse Siemens als echten KI-Konzern anerkennen, könnten Anleger von einer deutlichen Neubewertung profitieren. Zum Vergleich: SAP, einst als behäbig wahrgenommen, wird nach dem KI-gestützten Wandel des Geschäftsmodells mit einem KGV von 37 bewertet.
Börsenanalyse: Ist der hohe Kaufpreis gerechtfertigt?
Analysten wie Jefferies und die DZ Bank sind optimistisch. Altair könnte Siemens helfen, Marktanteile zu gewinnen und das Portfolio entscheidend zu erweitern. Trotz des hohen Preises von zehn Milliarden Euro bewerten sie den Deal positiv.
„Die Übernahme stärkt Siemens’ Führungsrolle in der Digitalisierung der Industrie“, resümiert Jefferies.
Kann Siemens den Wandel zum KI-Konzern schaffen?
Mit dem Altair-Deal zeigt Busch, dass Siemens den Wandel von einem klassischen Industrieunternehmen hin zu einem Tech-Giganten ernst meint. Sollte die Börse Siemens für diesen Wandel belohnen, könnte der Kaufpreis für Altair im Rückblick sogar günstig erscheinen.
Eine Verdopplung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses könnte das Unternehmen um 143 Milliarden Euro aufwerten – ein Vielfaches der Übernahmekosten.