Siemens Healthineers: Quartalszahlen belasten Aktienkurs schwer
Die Aktien von Siemens Healthineers gerieten nach der Bekanntgabe schwacher Quartalszahlen und eines ernüchternden Ausblicks für das kommende Geschäftsjahr erheblich unter Druck. Im abwärts gerichteten Dax erreichten die Papiere am Mittwochvormittag ein Tief von 43 Euro, den niedrigsten Stand seit April. Zuletzt verzeichneten die Aktien einen Verlust von 8,5 Prozent auf 45,09 Euro und belegten damit den letzten Platz im Dax. Dadurch wurde das charttechnische Bild stark getrübt, da sowohl die 21- als auch die 50- und 200-Tage-Linien unterschritten wurden, die für unterschiedliche Trendbewertungen herangezogen werden.
Ein Händler kommentierte, dass der Medizintechnikkonzern mit seinem Abschlussquartalsbericht für 2024/25 die Erwartungen insgesamt nicht erfüllen konnte. Besonders belastend erweist sich die Prognose für das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) im neuen Jahr 2025/26, selbst wenn Siemens Healthineers üblicherweise vorsichtige Prognosen annehme.
Analysten hatten im Schnitt ein EPS von 2,48 Euro erwartet, während Siemens Healthineers nun ein Ergebnis zwischen 2,20 und 2,40 Euro prognostiziert. Handelszölle sowie negative Währungseffekte sollen das Ergebnis zusätzlich belasten. Veronika Dubajova von der Citigroup sieht ein Abwärtspotenzial der durchschnittlichen Analystenschätzungen im niedrigen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich, bleibt jedoch bei ihrer Kaufempfehlung und schaut gespannt auf den kommenden Kapitalmarkttag des Mutterkonzerns Siemens, der möglicherweise mehr Klarheit über dessen Beteiligung bieten könnte.
Siemens überprüft derzeit seine Beteiligung an Healthineers, die zuletzt bei etwa 71 Prozent lag. Ein möglicher Ausstieg könne das Unternehmen attraktiver für neue Investoren machen, wird spekuliert. Momentan richtet sich das Interesse der Anleger jedoch kaum darauf, da die Enttäuschung über die jüngsten Zahlen überwiegt. Trotz des nach wie vor qualitativ hochwertigen Geschäftsmodells von Healthineers und einem starken Wachstumspotenzial äußert Graham Doyle von der UBS, dass der schwache Ausblick der langfristigen Gewinnentwicklung, die bisher eine attraktive Kaufgrundlage bot, nicht förderlich sei.

