Shein: Erfolgreiche Eröffnung in Paris – Herausforderungen im ganzen Land
Die Eröffnung der ersten stationären Ladenfläche der Online-Modemarke Shein in Paris wurde zu einem wahren Besucher-Magneten, sodass sich die Expansion in weitere französische Städte nun etwas verzögert. Frédèric Merlin, Direktor der BHV-Kaufhäuser, bestätigte, dass aufgrund des hohen Andrangs die Infrastruktur in Form von Ladenflächen, Sortiment und Personal in Städten wie Dijon, Reims und Grenoble noch angepasst werden muss. Die ursprünglichen Pläne sahen eine zügige Erweiterung der Shein-Verkaufsflächen in mehreren BHV-Filialen vor. Laut Merlin handelt es sich jedoch nur um eine kurze Verzögerung von „einigen Tagen oder Wochen“. Es sei eine wichtige Maßnahme, um Enttäuschungen bei den Kundinnen und Kunden aufgrund zu kleiner Verkaufsflächen zu vermeiden. Für zukünftige Eröffnungen soll daher an größeren Flächen und optimal abgestimmten Warenbestellungen gearbeitet werden.
Trotz des Erfolgs sieht sich Shein in Frankreich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Der Ansturm auf die Paris-Filiale lockte nicht nur kaufkräftige Kundschaft, sondern führte auch zu Protesten gegen das Geschäftsmodell der Fast Fashion, die Arbeitsbedingungen und ökologische Auswirkungen des Unternehmens. Massenhaft beschlagnahmte Shein-Pakete und eingeleitete Ermittlungsverfahren belasten zusätzlich das Image des Unternehmens. Drohungen der französischen Regierung über mögliche Seitensperren lassen die Spannungen weiter steigen. Neben Shein geraten auch andere Plattformen wie AliExpress, Joom, Wish, Temu und Amazon ins Visier der französischen Behörden, da sie ebenfalls problematische Angebote wie kinderpornografische Puppen und nicht genehmigte Waffen führen. Handelsminister Serge Papin mahnte, dass sich die Probleme nicht auf einen Anbieter beschränken, und die Staatsanwaltschaft wurde in mehreren Fällen aktiviert.

