Serien-Spektakel bei den Emmy Awards: 'Shogun' und 'Hacks' triumphieren überraschend
Bei den diesjährigen Emmy Awards in Los Angeles hat die Literaturverfilmung 'Shogun' einen beispiellosen Rekord aufgestellt. Mit insgesamt 18 Auszeichnungen triumphierte die Serie und setzte somit neue Maßstäbe. Neben der Ehrung als beste Dramaserie, glänzten insbesondere Hiroyuki Sanada und Anna Sawai in ihren Rollen als beste Darsteller in einer Dramaserie.
Die Historienverfilmung erzählt die spannende Geschichte eines britischen Navigators, der im 17. Jahrhundert nach Japan reist und dort zum Samurai wird. Die Emmy Awards sind die bedeutendste Auszeichnung für US-amerikanische TV-Serien, Shows und Filme, die im Fernsehen und über Streaming-Dienste ausgestrahlt werden. Neben Drama- und Comedy-Serien gibt es auch Kategorien für Miniserien, Fernsehfilme und Shows.
Eine große Überraschung erlebte das Publikum bei der Verleihung des letzten Preises für die beste Comedy-Serie. Entgegen den Erwartungen vieler gewann nicht der große Favorit 'The Bear: King of the Kitchen', sondern die Vegas-Serie 'Hacks'. Diese Serie porträtiert eine alternde Standup-Komikerin, gespielt von Jean Smart, die nach der Einstellung ihrer Dauershow ein Comeback versucht. Smart, die für diese Rolle bereits zweimal ausgezeichnet wurde, nahm den Preis mit Humor entgegen: „Ich weiß das wirklich zu schätzen, denn normalerweise kriege ich nicht genug Aufmerksamkeit“, sagte sie unter dem Gelächter des Publikums.
Trotzdem war 'The Bear: King of the Kitchen' mit elf Auszeichnungen durchaus erfolgreich, darunter Preise für Jeremy Allen White als bester Hauptdarsteller sowie Ebon Moss-Bachrach und Liza Colón-Zayas für ihre Nebenrollen. 'Hacks' konnte insgesamt drei Emmys einfahren.
Auch im Bereich der Miniserien gab es klare Gewinner: 'Rentierbaby' räumte ab und erhielt neben dem Hauptpreis fünf weitere Emmys. Die sieben Episoden umfassende Serie, entwickelt von dem schottischen Comedian Richard Gadd, erzählt mit schwarzem Humor von einem Mann, der von einer Stalkerin verfolgt wird. Die Handlung basiert angeblich auf wahren Begebenheiten aus Gadds Leben. Neben dem Hauptdarstellerpreis für Gadd selbst, der auch das Drehbuch schrieb, wurden auch Jessica Gunning und Gadd für ihre darstellerischen Leistungen geehrt.
Politik spielte bei dieser Emmy-Verleihung nur eine untergeordnete Rolle. Obwohl die Präsidentschaftswahl in den USA bevorsteht, gab es kaum politische Statements oder Aufforderungen. Sogar John Oliver erwähnte weder Donald Trump noch Kamala Harris bei seiner Dankesrede, als er den Preis für 'Last Week Tonight' als beste geskriptete Unterhaltungssendung entgegennahm. Insgesamt gestaltete sich die Veranstaltung eher traditionell und weniger politisch als im Vorjahr.