Schwere Krawalle im Hamburger Schanzenviertel

Hamburg/Zürich (dpa) - Hunderte Randalierer haben sich in der Nacht im Hamburger Schanzenviertel Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Die Polizei nahm 67 Verdächtige fest- und weitere 18 in Gewahrsam. 27 Beamte wurden verletzt, neun waren vorläufig dienstunfähig.

Bei den stundenlangen Ausschreitungen nach einem zunächst friedlichen Straßenfest gingen die Beamten massiv mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen Menschen vor, die brennende Barrikaden errichteten und einige der 1800 Beamten mit Flaschenwürfen und Feuerwerkskörpern attackierten. Zu verletzten Randalierern konnte die Polizei keine Angaben machen. Auch in Zürich in der Schweiz kam es am Wochenende zu schweren Krawallen von linksautonomen Aktivisten.

«Es waren heftige Ausschreitungen», sagte Polizeisprecher Ralf Meyer. Er sprach von einem «hohen Aggressionspotenzial». Vermummte schleuderten Flaschen und Leuchtraketen auf Wasserwerfer und Polizisten. Die zeitweilig bis zu 1000 Demonstranten versuchten immer wieder, hinter den vorrückenden Einsatzfahrzeugen Barrikaden aus Müllcontainern, Baustellenzäunen und anderen Gegenständen zu errichten. Bei einer Gelegenheit hätten Randalierer offenbar einen Molotowcocktail geworfen, sagte Meyer. Vor einer nahen Polizeiwache schossen sie einen parkenden Streifenwagen mit Leuchtkugeln in Brand.

Nach dem sogenannten Schanzenfest kommt es seit mehreren Jahren zu Ausschreitungen von Autonomen sowie gewaltbereiten Jugendlichen. Im vergangenen Jahr wurden dabei 18 Menschen verletzt, darunter 11 Polizisten. Etwa 50 Protestierende wurden fest- oder in Gewahrsam genommen. Auch bei anderen Gelegenheiten gibt es rund um die «Rote Flora» immer wieder Krawalle. Zuletzt lieferten sich Autonome und Linksextreme dort am 1. Mai Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Von einer außergewöhnlichen Dimension der Gewalt wollte Polizeisprecher Meyer nicht sprechen. Auffällig sei jedoch gewesen, dass sich einige der Randalierer offenbar gezielt auf Ausschreitungen vorbereitet hätten. Bei zwei Festgenommenen aus Berlin habe man «Utensilien» gefunden, aus denen sich Molotowcocktails oder Brandsätze herstellen ließen.

In Zürich kam es zu Ausschreitungen, nachdem die Polizei eine nicht genehmigte Demonstration von 70 linksgerichteten Vermummten in der Innenstadt auflöste. Randalierer beschädigten mehrere Gebäude und setzten drei Autos in Brand. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben sieben Personen fest. Ein Beamter wurde leicht verletzt.

Kriminalität / Feste
05.07.2009 · 13:21 Uhr
[15 Kommentare]
 
Historische Migrationswelle: Das drohende Szenario einer ukrainischen Niederlage
Ukrainische Flüchtlingszahlen könnten die größte Bewegung seit den 1940er-Jahren darstellen, […] (00)
«Three Body Problem» startet mit elf Millionen Zuschauern
Lindsay Lohans romantische Komödie Irish Wish hat die Fans mit 25,5 Millionen Zuschauern auf Platz 1 […] (00)
Webseite wegen Russland-Bezug auf Sanktionsliste gesetzt
Prag (dpa) - Die tschechische Regierung hat die Betreiber der Internetseite «Voice of Europe» […] (01)
Faeser: Müssen Team und Fans der Ukraine bei EM schützen
Berlin (dpa) - Auf die Teilnahme der Ukraine an der Fußball-Europameisterschaft sind die […] (02)
Beyoncé: Country während COVID
(BANG) - Beyoncé verfasste ‚16 Carriages‘ bereits während der Corona-Pandemie. Die 42-jährige […] (00)
Chinas verdeckter Rettungsversuch für die DDR
Geheime Gespräche zwischen Ost-Berlin und Peking enthüllen eine beispiellose Bereitschaft, die […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
28.03.2024(Heute)
27.03.2024(Gestern)
26.03.2024(Di)
25.03.2024(Mo)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News