Schweizer Gericht verhängt Haftstrafen wegen Veruntreuung bei 1MDB
Zwei Männer wurden in der Schweiz in Verbindung mit dem malaysischen Staatsfonds 1MDB zu Freiheitsstrafen zwischen sechs und sieben Jahren verurteilt. Das Bundesstrafgericht in Bellinzona urteilte, dass die beiden Beteiligten signifikanten Schaden am Staatsfonds verursacht hätten.
Die Verurteilten umfassen den Direktor der Ölfirma Petrosaudi und einen Geschäftspartner. Beide Männer besitzen Doppelstaatsbürgerschaften, wobei der eine schweizerisch-saudischer und der andere schweizerisch-britischer Bürger ist. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Rund ein Jahrzehnt zuvor entdeckte man den Milliardenbetrug am Staatsfonds, was zur Verurteilung des damaligen malaysischen Premierministers Najib Razak im Jahr 2020 führte. Der Fonds, der ursprünglich zur wirtschaftlichen Förderung Malaysias dienen sollte, erlitt erheblichen Schaden durch die illegalen Aktivitäten.
Das US-Justizministerium ermittelte, dass rund 4,5 Milliarden Dollar aus dem Fonds gestohlen wurden. Bis Juni habe man bereits 1,4 Milliarden Dollar beschlagnahmt und an Malaysia zurückgeführt.
Die Angeklagten in der Schweiz sollen unter falschen Vorspiegelungen sowie der Unterstützung eines malaysischen Investors ein Joint Venture mit 1MDB gegründet haben. Dabei hätten sie vorgetäuscht, Vermögenswerte einzubringen, die sie nicht besaßen, und die Gelder unrechtmäßig verwendet.
Bei der Anklageerhebung im April 2023 legte die Bundesanwaltschaft dar, dass die beiden Männer mindestens 1,8 Milliarden Dollar veruntreut und gewaschen hätten.