Schritte im Ölmarkt: US-Reserven steigen und Sanktionen gegen Russland rücken näher
Die Ölpreise haben am Mittwoch aufgrund eines Anstiegs der US-Ölreserven einen leichten Rückgang verzeichnet. So gab der Barrelpreis der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar um 22 Cent nach und notierte bei 64,67 US-Dollar. Auch der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte WTI zur Lieferung im Dezember sank, um 19 Cent auf 60,55 Dollar. Der American Petroleum Institute (API) meldete einen Zuwachs der US-Rohölvorräte um 4,4 Millionen Barrel in der letzten Woche, was die Ölreserven auf ein mehrmonatiges Hoch bringt. Parallel dazu erwarten Marktteilnehmer im Laufe des Nachmittags die offiziellen Lagerbestandszahlen der US-Regierung, die bei steigenden Ölreserven oft zusätzlichen Druck auf die Preise ausüben.
Im Fokus der Anleger steht zudem die Sanktionspolitik der USA, die gegen die russische Ölindustrie gerichtet ist. Bereits in wenigen Tagen treten Sanktionen gegen die russische Ölunternehmen Rosneft und Lukoil in Kraft, in einem Versuch, Moskau zum Ende des Krieges in der Ukraine zu bewegen. Diese Maßnahmen haben bereits einige asiatische Abnehmer dazu veranlasst, ihre Importe von russischem Öl zu reduzieren.
Trotz dieser Entwicklungen bleiben die Schwankungen der Ölpreise relativ begrenzt. Der Brent-Preis bewegt sich seit fast einem Monat weitgehend stabil zwischen 63 und 65 Dollar. Laut Vandana Hari, Gründerin des Analyseunternehmens Vanda Insights in Singapur, spielt sich der Rohölpreis in einem engen Rahmen ab, gefangen zwischen der Angebotsüberschätzung und den Besorgnissen über Sanktionen gegen Russland.

