Scholz treibt Aufrüstung der Bundeswehr mit Luftverteidigungssystem Iris-T SLM voran
Die Bundeswehr erhält sechs neue Luftverteidigungssysteme vom Typ Iris-T SLM, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekanntgegeben hat. Diese Beschaffung begründete er mit der massiven Aufrüstung Russlands und der damit verbundenen Bedrohung für Sicherheit und Frieden in Europa. „Das ist nicht irgendein Projekt. Hier geht es - ohne jede Übertreibung - um die Wahrung von Sicherheit und Frieden in Europa“, betonte Scholz bei der In-Dienst-Stellung des ersten Systems in Todendorf, Schleswig-Holstein.
Russlands Präsident Wladimir Putin habe in den letzten Jahren insbesondere im Bereich der Raketen und Marschflugkörper aufgerüstet und Abrüstungsverträge gebrochen. „Er hat Raketen bis nach Kaliningrad verlegt - Luftlinie 530 Kilometer von Berlin. Darauf nicht angemessen zu reagieren, wäre fahrlässig“, fügte Scholz hinzu und warnte, dass auch der Frieden in Deutschland gefährdet sei.
Bereits hat die Bundesregierung vier Waffensysteme Iris-T SLM und drei verwandte Iris-T SLS der Firma Diehl Defence an die Ukraine geliefert, wo sie sich als effektiver Schutz gegen russische Angriffe bewährt haben. „Es wurden 250 russische Marschflugkörper, Drohnen und Raketen abgeschossen und so zahlreiche Menschenleben gerettet“, so Scholz. Dabei liege die Trefferquote bei beeindruckenden 95 Prozent.
Nun sollen sechs Systeme für die Bundeswehr folgen, was Scholz als bedeutenden Schritt für die Sicherheit des Landes und für Europa bezeichnete. Das neue Waffensystem wird ein zentraler Bestandteil des europäischen Luftverteidigungssystems European Sky Shield sein, an dem sich bereits 21 Länder beteiligen.
In Todendorf entsteht zudem ein Ausbildungszentrum, in dem bereits ukrainische Soldaten geschult werden. Dieses Zentrum wird künftig allen Teilnehmern der European Sky Shield Initiative zur Verfügung stehen.