Schachzug im Donbass: Schoigu stellt Bedingungen für Friedensverhandlungen
Russlands Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu, hat explizit klargestellt, dass Friedensgespräche mit der Ukraine erst nach einem Abzug ukrainischer Truppen aus russischem Gebiet in Frage kommen. 'Solange wir sie nicht aus unserem Territorium geworfen haben, werden wir natürlich keine Gespräche über Verhandlungen mit ihnen führen', so Schoigu im russischen Staatsfernsehen. Er war zudem vormals als Verteidigungsminister aktiv.
Seit Anfang August erlebt die russische Region Kursk eine ukrainische Offensive, bei der erstmals seit Kriegsbeginn Bodentruppen auf russischen Boden vorgerückt sind. Diese Operation wird als Verteidigungsmaßnahme der Ukraine beschrieben, die seit über zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion kämpft.
Schoigu sieht den Angriff auf Kursk als Versuch der Ukraine, Russland in Verhandlungen zu ihren Bedingungen sowie zum Rückzug russischer Truppen aus dem Donbass zu zwingen. Russland selbst meldet seit August Geländegewinne von rund 1000 Quadratkilometer im Osten der Ukraine. Diese Angaben sind jedoch von unabhängiger Seite nicht verifiziert. Dennoch bestätigen auch ukrainische und westliche Militärbeobachter gewisse Geländegewinne der russischen Kräfte.
Der Kreml verfolgt laut dem US-Institut für Kriegsstudien (ISW) offenbar das Ziel, die internationalen Friedensvermittlungsbemühungen im Ukraine-Krieg zu beeinflussen und gleichzeitig zu verdeutlichen, dass ernsthafte Verhandlungen seitens Russlands nicht zu erwarten sind. Das Institut hebt jedoch hervor, dass Russlands Außenminister Sergej Lawrow sich jüngst am Rande eines Treffens des Golfkooperationsrats mit seinen Amtskollegen aus Brasilien und Indien über den Ukraine-Konflikt ausgetauscht hat.