Saudi-Arabien senkt Ölpreise für Asien: Ein kluger Schachzug oder Zeichen der Schwäche?
Saudi-Arabien hat jüngst Schlagzeilen gemacht, indem es die offiziellen Verkaufspreise (OSP) für asiatische Abnehmer auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren senkte. Das staatliche Unternehmen Saudi Aramco, als größter Ölexporteur der Welt bekannt, reduzierte die Preise für die Arab Light Sorte auf eine Prämie von 90 Cent pro Barrel gegenüber dem Oman/Dubai-Durchschnitt. Zuvor lag die Prämie im Dezember noch bei 1,70 US-Dollar.
Bereits 2021, inmitten der globalen Pandemie, wurden derartig niedrige Prämien gesehen. Marktanalysten interpretieren die Preissenkung als Hinweis auf schwächelnde Nachfrage und den Versuch, Marktanteile von der Konkurrenz zurückzugewinnen.
Tatsächlich war das Jahr 2024 bisher enttäuschend für die asiatische Nachfrage, was die Importzahlen untermauern. Diese gingen auf 26,58 Millionen Barrel pro Tag zurück, im Vergleich zu 26,89 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Doch jüngste Daten lassen auf eine Erholung hoffen, besonders getrieben durch China, das im November einen Anstieg seiner Ölimporte verzeichnete. Ein weiterer Faktor könnte die jüngste Stärkung des US-Dollars sein.
Auch wenn die Preise in Dollar gesunken sind, spiegelt sich dieser Rückgang nicht gleichermaßen in den lokalen Währungen asiatischer Käufer wider. Dabei dürfte der Konkurrenzdruck nicht außer Acht gelassen werden: Russland büßte zuletzt Marktanteile ein und Saudi-Arabien gewann in den letzten Monaten an Boden.
Letztlich könnte Aramcos Entscheidung durch den Wunsch motiviert sein, seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Exporteuren wie Angola und Nigeria zu sichern, da sich die Preisdifferenz zwischen Brent und Dubai verringert hat. Der Preisdruck auf Brent ist gesunken und so bleibt Saudi Aramco gezwungen, seine Strategie flexibel anzupassen, um seine Position im asiatischen Markt zu stärken.

