Sanierungsprozess bei Intel: Startschuss für Neuausrichtung?
Die Kurve scheint sich für Intel zu glätten. Nach heftigen Kursverlusten hat das Unternehmen auf Nachrichten reagiert, die eine Umstrukturierung des Foundry-Geschäfts in eine Tochtergesellschaft und eine Ausweitung des Deals mit Amazon vorsehen. Dieser Vertrag, der die Produktion von künstlicher Intelligenz (KI)-Chips für Amazon Web Services (AWS) umfasst, könnte Intel zu einem bedeutenden Akteur auf dem Markt für Server-Chips machen.
Ungeachtet dessen bleibt die Frage, ob dieser jüngste Aufschwung ein Zeichen für eine nachhaltige Erholung ist oder ob Anleger weiterhin Abstand von der Aktie nehmen sollten. Trotz der Offensive unter CEO Pat Gelsinger, mit ehrgeizigen Investitionen in Milliardenhöhe in neue Fabriken, konnte Intel bislang noch keine führende Marktposition zurückerobern. Berichte über fehlgeschlagene Tests für Broadcom-Chips schüren zusätzliche Zweifel.
Bemerkenswert ist, dass Intel aufgrund der Herausforderungen seine Dividende ausgesetzt und 15 % der Belegschaft entlassen hat, was die Aktie auf ein Mehrjahres-Tief sinken ließ. Doch es gibt Lichtblicke: Die Auslagerung des Foundry-Geschäfts in eine Tochtergesellschaft könnte Kapital freisetzen, und der Deal mit AWS könnte weiteres Wachstum ankurbeln.
Intel zeigt sich zurzeit sowohl in der Bewertung als auch im Vergleich zur Konkurrenz als interessant. Die Aktie wird deutlich unter ihrem Buchwert gehandelt, was sie für risikofreudige Investoren attraktiv machen könnte. Doch angesichts der Herausforderungen und der Vielzahl an Alternativen bei Halbleiteraktien, bleibt das Urteil der Analysten gemischt.
Die Aktie von Intel könnte am Beginn einer lange erwarteten Erholung stehen. Dennoch sollten potenzielle Investoren aufgrund der bestehenden Unsicherheiten sehr vorsichtig und wohlüberlegt investieren.