Sachverständigenrat: Wirtschaftliche Lage bleibt fragil

Berlin (dts) - Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat seine Konjunkturprognose nach oben korrigiert. Man erwarte, dass die Wirtschaft in Deutschland im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie deutlich um 5,1 Prozent (kalenderbereinigt 5,5 Prozent) schrumpfen werde, teilte das Gremium am Mittwochnachmittag mit. Im Juni waren die Wirtschaftsweisen noch von einem Rückgang von 6,5 Prozent ausgegangen.

Grund für die Anpassung ist, dass es in den Sommermonaten zu einer sehr kräftigen Erholung gekommen war. Die Erholung dürfte sich den Ökonomen zufolge mit einem Wachstum von 3,7 Prozent im kommenden Jahr (kalenderbereinigt ebenfalls 3,7 Prozent) verlangsamt fortsetzen. Bisher waren sie von einem Anstieg von 4,9 Prozent ausgegangen. Die Prognose des Sachverständigenrats berücksichtigt den jüngsten weiteren Anstieg der Infektionszahlen sowie die im Oktober 2020 beschlossenen Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität. "Die Coronakrise ist noch nicht bewältigt", sagte Lars Feld, Vorsitzender des Sachverständigenrates. "Durch die stark steigenden Infektionszahlen bleibt die wirtschaftliche Lage fragil." Für die weitere Entwicklung sei entscheidend, wie die Pandemie eingedämmt werden könne und wie sich die Wirtschaft im Ausland entwickle. In seinem Jahresgutachten 2020/21 fordert der Sachverständigenrat die Bundesregierung auch auf, langfristige Herausforderungen im Blick zu behalten. "Obwohl die Bewältigung der Pandemie aktuell im Vordergrund steht, ist der Strukturwandel eine weitere große Herausforderung, aus dem sich aber nennenswerte Chancen ergeben", so Feld. Damit Unternehmen und Haushalte diese wahrnehmen könnten, benötigten sie "klare Rahmenbedingungen". Eine Möglichkeit bestehe zum Beispiel in einer Energiepreisreform. Zudem müssten Defizite bei der Digitalisierung im Gesundheits- und Bildungswesen sowie in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland rasch abgebaut werden, so das Gremium weiter. Die Alterung der Gesellschaft werde zudem zunehmend zu einem Problem. Durch die Alterung der Gesellschaft und den Renteneintritt der Baby-Boomer würden die Belastungen der sozialen Sicherungssysteme in Zukunft stark ansteigen. Kurzfristig könne ein vorzeitiges Wiedereinsetzen des Nachholfaktors dem Kostenanstieg in der Gesetzlichen Rentenversicherung entgegenwirken. "Langfristig könnte eine Erhöhung des Renteneintrittsalters durch eine Kopplung an die fernere Lebenserwartung das Tragfähigkeitsproblem abschwächen", heißt es in dem Gutachten weiter. Dabei würde die steigende Lebenserwartung zu einem Drittel in eine längere Rentenphase und zu zwei Dritteln in eine längere Erwerbsphase aufgeteilt.
Wirtschaft / DEU / Wirtschaftskrise
11.11.2020 · 14:30 Uhr
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