Ryanair zieht sich teilweise aus Deutschland zurück: Ein Flugplan auf Sparflamme

Ryanair, die irische Billigfluggesellschaft, hat angekündigt, ihr Winterangebot in Deutschland deutlich zu reduzieren. Mit dieser Maßnahme möchte das Unternehmen Druck auf die Bundesregierung ausüben, um die hohen Zugangskosten im Land zu senken. Insgesamt wird Ryanair rund 10 Prozent weniger Sitzplätze anbieten, was bedeutet, dass 800.000 Sitzplätze und 24 Strecken aus dem geplanten Programm gestrichen werden. Diese Entscheidung führt dazu, dass die Airline in Deutschland nur noch etwa 7 Millionen Flugtickets für die Saison anbieten wird. Dies steht im Kontrast zu den vorherigen Prognosen von etwa 7,2 Millionen Passagieren.

Besonders betroffen sind neun deutsche Flughäfen, darunter Berlin-Brandenburg, Memmingen und Hamburg. Flughäfen wie Dortmund und Leipzig bleiben weiterhin unbedient. Langfristig denkt Ryanair auch darüber nach, das Sommerangebot 2026 zu reduzieren, sollte sich an den hohen Kostenstrukturen nichts ändern.

Ausschlaggebend für die Reduktion ist laut Ryanair die Luftverkehrssteuer, die im Vergleich zu anderen EU-Ländern als zu hoch angesehen wird und somit die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands beeinträchtigt. Ryanairs Marketing-Chef Dara Brady betont, dass unter diesen Bedingungen ein Wachstum der Fluggesellschaft in Deutschland zurzeit wenig sinnvoll sei.

Mit einer Senkung der Luftverkehrssteuer sieht das Unternehmen jedoch eine Möglichkeit, die Passagierzahlen auf bis zu 34 Millionen pro Jahr zu verdoppeln. Die Hoffnung liegt nun auf Verkehrsminister Patrick Schnieder, der aufgerufen wird, Maßnahmen gegen die hohen Flughafenkosten zu ergreifen, um die Wettbewerbsposition Deutschlands zu stärken.