Russische Warnung an den Westen: Drohkulisse einer Atommacht
Russland hebt erneut den warnenden Zeigefinger und erinnert die Nato und die Vereinigten Staaten eindringlich an die Folgen eines ukrainischen Einsatzes von weitreichenden westlichen Präzisionswaffen auf tief russischem Gebiet. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja betonte im UN-Sicherheitsrat, dass die Nato sich durch eine solche Aktion unmittelbar an Feindseligkeiten gegen eine Atommacht beteiligen würde. Dies sei kein Spiel, so Nebensja, und die Konsequenzen dürften nicht außer Acht gelassen werden.
Der Diplomat ergänzte, dass es nicht nur darum gehe, Kiew den Einsatz von Langstreckenwaffen zu gestatten, sondern vielmehr darum, dass die Nato selbst entsprechende Raketenangriffe übernehme. Die Allianz würde damit zur direkten Kriegspartei werden. Ähnlich äußerte sich zuvor auch Präsident Wladimir Putin, verzichtete jedoch auf eine explizite Erwähnung des Atomwaffenarsenals.
Auf amerikanischer Seite betonte John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, dass die USA die Drohungen aus Moskau sehr ernst nehmen. Man sei sich bewusst, dass Putin bereit sei, seine Rhetorik in die Tat umzusetzen. Trotzdem seien solche Drohungen nichts Neues und man nehme sie mit der gebotenen Aufmerksamkeit zur Kenntnis.
Die Ukraine, unterstützt durch westliche Mächte, drängt weiterhin auf die Genehmigung von Raketenangriffen tief in russisches Gebiet, um die militärische Logistik und Flugplätze der russischen Luftwaffe zu treffen. Während die USA ihre Waffen offiziell auf die Verteidigung gegen russische Angriffe bei Charkiw beschränken, hält die britische Regierung sich in Bezug auf ihre militärische Unterstützung bedeckt. US-Medien spekulieren, dass Präsident Joe Biden kurz vor der Zustimmung stehen könnte, weiterreichende Angriffe zu erlauben. Ein Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer im Weißen Haus am Freitag wird in diesem Zusammenhang mit Spannung erwartet.