Rückversicherer im Auge des Sturms: Munich Re hält Kurs trotz Börsenschwankungen
Die Aktien der Munich Re konnten am Dienstag ihre anfänglichen Verluste nahezu wettmachen, nachdem die Quartalszahlen und Prognosen einer gründlicheren Prüfung unterzogen worden waren. In den frühen Handelsstunden verzeichnete die Aktie einen Rückgang von 3,3 Prozent, schloss jedoch nahezu unverändert bei 544,20 Euro im Minus. Zeitgleich verharrte der DAX, obwohl er ein leichtes Plus verbuchte, weiterhin unter der psychologisch wichtigen Marke von 24.000 Punkten.
Dank eines ungewöhnlich ruhigen Sommers ohne nennenswerte Katastrophen konnte Munich Re im dritten Quartal einen signifikanten Gewinnsprung verzeichnen. Dennoch sah sich das Management gezwungen, die Umsatzprognose aufgrund von geänderten Vertragsbedingungen und Wechselkurseffekten erneut auf nunmehr 61 Milliarden Euro zu reduzieren. Ein Rückgang um eine Milliarde Euro gegenüber der vorherigen Anpassung im Sommer.
Analyst Ben Cohen von RBC lobte die Quartalsleistung von Munich Re als solide, zeigte sich allerdings überrascht über die negative Marktreaktion aufgrund des unveränderten Gewinnausblicks für 2025. Ungeachtet dessen erwartet Munich Re für das laufende Jahr einen Gewinn von rund 6 Milliarden Euro, wobei bereits nahezu 5,2 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten erzielt wurden. Cohen prognostiziert daher, dass das Gewinnziel übertroffen werden könnte. Der Finanzvorstand zeigt sich ebenfalls optimistisch, dass der Zielvorgabe entsprochen wird.
Interessierte Anleger blicken nun gespannt auf den bevorstehenden Kapitalmarkttag am 11. Dezember, der als wegweisender Impuls für die Aktie gelten dürfte. Cohen rechnet hierbei mit einer erheblichen Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms, was positive Auswirkungen auf den Aktienkurs haben könnte.
Auch die Hannover Rück profitierte von der ruhig verlaufenen Sommersaison und erhöhte zum Wochenstart ihr Gewinnziel für 2025, was mit einem Kursplus von 3,5 Prozent belohnt wurde. Am Dienstag verzeichnete die Aktie eine moderate Wertsteigerung. Analyst Philip Kett von Jefferies hob die exzellente Profitabilität und die ähnlichen Geschäftstrends zwischen Munich Re und Hannover Rück hervor.
Im Jahresvergleich zeigt sich eine deutliche Performance-Dynamik: Munich Re verzeichnet seit Jahresbeginn einen Zuwachs von 10,6 Prozent, während Hannover Rück um 6,9 Prozent gestiegen ist. Dennoch bleibt bei Munich Re die Überwindung der jüngsten Schwächephase weiterhin unsicher.

