RTL-Gruppe kämpft mit Umsatzschwäche und optimiert Streaming-Angebot
Die RTL-Gruppe sieht sich weiterhin mit Herausforderungen im TV-Werbemarkt konfrontiert, während auch die Einnahmen aus Eigenproduktionen hinter den Erwartungen zurückbleiben. Der Konzern rechnet nun für das laufende Jahr mit einem Umsatzwachstum auf lediglich 6,3 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr belief sich der Umsatz auf etwa 6,2 Milliarden Euro. Noch zu Jahresbeginn hatte das Unternehmen eine Prognose von 6,6 Milliarden Euro ausgegeben, eine Einschätzung, der sich auch viele Analysten anschlossen.
Konzernchef Thomas Rabe revidierte zudem die Erwartungen für das bereinigte operative Ergebnis (Ebita). Nun wird nur noch mit einem Ergebnis am unteren Ende der Spanne von 700 bis 800 Millionen Euro gerechnet. Im Vorjahr konnte RTL noch ein Ebita von 782 Millionen Euro verbuchen, was auf eine rückläufige Ertragskraft hindeutet.
Im dritten Quartal des Jahres verzeichnete der Medienkonzern einen merklichen Rückgang der Umsätze, die um etwa 5,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro sanken. Besonders die Produktionstochter Fremantle litt unter einem weltweit unerwartet schwachen Wachstum. Die Einheit, bekannt für ihre Inhalte in den Bereichen Unterhaltung, Drama, Film und Dokumentation, konnte bislang nicht den erhofften Marktdurchbruch erzielen. Detaillierte Kennzahlen zum Quartal wurden von dem im MDax notierten Unternehmen traditionell nicht veröffentlicht.
Lichtblicke gibt es jedoch im Streaming-Geschäft. Die RTL-Gruppe konnte die Zahl der zahlenden Abonnenten per Ende September auf 6,5 Millionen steigern, was einem Anstieg von 22,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dieser Wachstumstrend im digitalen Bereich könnte dem Unternehmen langfristig zugutekommen und stellt einen bedeutenden Schritt in der Digitalstrategie des Konzerns dar.