RTL auf Kurs: Streaming-Erfolge stärken Prognose
Der Medienriese RTL zeigt sich trotz anhaltender Schwächen im klassischen TV-Werbegeschäft und bei der Produktionstochter Fremantle optimistisch hinsichtlich seiner Jahresziele. Das Unternehmen prognostiziert für 2025 einen leichten Umsatzanstieg auf rund 6,45 Milliarden Euro, getrieben durch steigende Einnahmen aus dem Streaming-Bereich und Portfolio-Effekte. Diese positive Aussicht honorierte der Markt, und die im MDax gelisteten RTL-Aktien verzeichneten bis zum Mittag ein Plus von knapp zwei Prozent. Hinsichtlich des um Sondereffekte bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und immateriellen Abschreibungen (Ebita) schätzt der Vorstand für 2025 eine Erhöhung auf etwa 780 Millionen Euro. Begünstigt wird diese positive Erwartung durch sinkende Anlaufverluste bei den Streamingdiensten. Eine Erholung des TV-Werbemarkts im zweiten Halbjahr, mit einem Umsatzanstieg in diesem Segment von 2 bis 3 Prozent, bleibt jedoch Voraussetzung für das Erreichen der Prognose. Das erste Halbjahr brachte für den TV-Werbeumsatz einen Rückgang um sieben Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Euro, während der Gesamterlös um 3,2 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro fiel. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis sank um sieben Prozent auf 160 Millionen Euro. RTL prüft weiterhin den Rückkauf eigener Aktien, um einen Teil der geplanten Übernahme von Sky Deutschland zu finanzieren. Der Kaufpreis liegt zunächst bei 150 Millionen Euro in bar, mit möglichen zusätzlichen Zahlungen von bis zu 377 Millionen Euro, abhängig von der Kursentwicklung der RTL-Aktie. Seit den Ankündigungen des Sky-Deutschland-Deals stieg der Börsenwert von RTL um knapp acht Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Die aktuellen Halbjahreszahlen und die bestätigte Prognose beflügelten den Aktienkurs weiter. Nach einem anfänglichen Minus konnte sich die Aktie bis Mittag positiv entwickeln und um mehr als zwei Prozent auf 34,90 Euro zulegen, womit sie zu den Spitzenperformern im MDax gehörte. Seit dem Rekordtief von 23,65 Euro im November 2024 hat sich der Kurs nahezu halbiert. Die historischen Höchststände aus dem Jahr 2014 von knapp 100 Euro bleiben jedoch außer Reichweite. Die Aktie wurde liquider, seit Bertelsmann 2013 seinen Anteil signifikant reduziert hat.

