Röttgen-Berater: Atommüll-Endlagerung jetzt regeln

Berlin (dpa) - Der Vorsitzende der Entsorgungskommission (ESK), Michael Sailer, fordert im Zuge der Neubewertung der Atomenergiefrage eine Regelung auch für die Atommüll-Endlagerung.

«Wenn man ein neues Atomgesetz macht, sollte da rein geschrieben werden, dass man einen Fahrplan für die Endlagerung braucht», sagte Sailer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Es sei aus seiner Sicht absolut notwendig, «dass wir in den nächsten 20, 25 Jahren zu einem genehmigungsfähigen Projekt für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle kommen». Die ESK berät das von Norbert Röttgen (CDU) geführte Umweltministerium bei den Fragen der nuklearen Entsorgung. Röttgen will bis Mitte Juni ein neues Atomgesetz mit einem festen Ausstiegsdatum, die Endlagerfrage spielt in der aktuellen Diskussion bisher eine untergeordnete Rolle.

Auch Nachbarländer Deutschlands hätten einen Fahrplan, betonte Sailer. Dabei sei eine offene Endlagersuche sehr sinnvoll, also die Prüfung mehrerer Standorte zugleich. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass sich der Salzstock im niedersächsischen Gorleben am Ende als ungeeignet herausstellt und man mit leeren Händen dasteht. Seit rund 30 Jahren wird Gorleben geprüft: Umweltschützer und die Opposition befürchten, Atommüll könne dort nicht sicher gelagert werden.

Deutschland habe einen der größten Atommüllanteile in Europa, zugleich aber auch geologisch gute Bedingungen für ein Endlager, betonte der Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts, der auch Mitglied der Reaktorsicherheitskommission ist, die federführend für die Überprüfung der 17 deutschen Atomkraftwerke zuständig ist.

Sailer war auch Mitglied des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AK End), der bis 2002 ein Konzept erarbeitet hatte, das eine Bürgerbeteiligung sowie die Erkundung von mindestens zwei Standorten vorsah. 2005 war zwar auf Basis der Vorschläge des AK End ein Entwurf für ein Endlager-Auswahlgesetz vorgelegt worden, doch die Bundestagswahlniederlage ließ das Projekt von Rot-Grün scheitern.

Die Schweiz habe diese Vorschläge übernommen, betonte Sailer. «Das könnten wir im Erfinderland dann auch mal angehen.» Folgende Komponenten seien dafür wichtig: «Wir brauchen eine Endlagerung und zwar an dem Standort, wo es die sicherheitstechnisch besten Bedingungen gibt.» Zudem brauche man eben einen klaren Fahrplan mit abprüfbaren Zwischenschritten, statt noch jahrelang abzuwarten, ob Gorleben sich wirklich eignet.

Energie / Atom
17.04.2011 · 10:11 Uhr
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