RMV vor Herausforderungen: Fahrplanwechsel und Preiserhöhung belasten Fahrgäste
Die anstehende Änderung des Fahrplans beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) sorgt für Stirnrunzeln und Unmut unter den regionalen Zugfahrgästen. Diese Maßnahme wird als Antwort auf die überlastete Schieneninfrastruktur unternommen. Da die Deutsche Bahn AG verstärkt auf den Einsatz von ICE-Zügen setzt und diesen durch die zuständige DB InfraGO Priorität eingeräumt wird, reduzieren sich die Fahrten und Halte von Regionallinien.
In einem jüngsten Appell an Evelyn Palla, die neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, bittet RMV-Chef Knut Ringat eindringlich um bessere Koordination bei Bauarbeiten. Der offene Brief, den Ringat am Montag in Frankfurt als Hilferuf bezeichnete, unterstreicht die Herausforderungen, mit denen Pendler derzeit konfrontiert sind. Trotz Anstrengungen gelingt es dem RMV nach eigenen Angaben nicht, den Anforderungen gerecht zu werden, was den Kundenservice merklich beeinträchtigt.
Konkret fallen wichtige Verbindungen wie der RE5 zwischen Frankfurt und Fulda komplett weg. An anderer Stelle entfallen Halte in Mörfelden und Mannheim-Waldhof auf der Linie RE70, und die RE85 wird Offenbach Hauptbahnhof nicht mehr erreichen. Auch die RB53 wird künftig nicht mehr wie gewohnt verkehren, sondern nach Flieden weitergeführt. Trotz dieser Einschnitte gibt es auch Lichtblicke: Auf der Strecke Friedberg-Friedrichsdorf verbessern sich die Umsteigezeiten, und das neue Terminal 3 am Flughafen Frankfurt wird besser in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden.
Knut Ringat kritisierte zuletzt die Bahn scharf und bemängelte die unzureichende Informationsweitergabe bei kurzfristigen Fahrplanänderungen, was die Fahrgäste oft im sprichwörtlichen Regen stehen lasse. Die zunehmende Qualitätsminderung führe dazu, dass viele Pendler auf das Auto umsteigen, so Ringat.
Zudem werden zum Jahreswechsel die Ticketpreise angepasst. Ab dem 1. Januar steigt der Preis des deutschlandweit gültigen Tickets von 58 auf 63 Euro. Auch ermäßigte Tickets in Hessen, wie das Schüler- und Seniorenticket sowie der Hessenpass mobil, werden teurer.

