Rio Tinto auf Einkaufstour? Übernahme von Arcadium Lithium im Visier
Lithium – der Rohstoff der Zukunft. Jeder, der ein Elektroauto fährt oder über einen Stromspeicher nachdenkt, hat ihn im Hinterkopf. Kein Wunder also, dass der Bergbaukonzern Rio Tinto nun auf Einkaufstour geht und sich ein Stück vom Lithium-Kuchen sichern will.
Ziel des Unternehmens: Arcadium Lithium, ein aufstrebender Produzent, der sich im Zentrum des wachsenden Batterie-Markts positioniert hat.
Nach eigenen Angaben führt Rio Tinto derzeit Gespräche mit Arcadium Lithium über eine Übernahme. Es wird viel spekuliert, doch eines ist klar: Würde der Deal zustande kommen, hätte Rio Tinto mit einem Schlag eine starke Position im weltweiten Lithiumgeschäft.
Aktuell dominiert der Konzern vor allem den Markt für Eisenerz, das zur Stahlherstellung benötigt wird. Doch die Zeiten ändern sich. Die Nachfrage nach Lithium steigt rasant, nicht zuletzt wegen der Umstellung auf erneuerbare Energien und den Boom der Elektromobilität.
Was steckt hinter der Übernahme?
CEO Jakob Stausholm hat es schon im letzten Jahr angedeutet: Rio Tinto will im Lithium-Segment wachsen. Aber – und das betonte er auch – es soll nicht um jeden Preis geschehen. Stausholm weiß, dass der Lithium-Markt verlockend, aber auch volatil ist.
Der Zukauf von Arcadium Lithium könnte Rio Tinto in eine völlig neue Liga heben. Denn mit Arcadium käme ein Konzern an Bord, der im aktuellen Börsenumfeld rund 3 Milliarden US-Dollar wert ist.
Noch ist allerdings nichts in trockenen Tüchern. Beide Unternehmen betonten, dass es keine Garantie für einen Deal gebe. Die Gespräche seien im Gange, aber man wolle keine überstürzten Entscheidungen treffen.
Doch der Markt reagiert schon jetzt: Die Aktie von Arcadium Lithium verzeichnete an der New Yorker Börse einen Kurssprung von 32,63 Prozent und kletterte auf 4,085 US-Dollar. Rio Tintos Aktien hingegen reagierten eher zurückhaltend, mit einem Plus von 0,04 Prozent in London.
Warum ist Lithium so begehrt?
Lithium ist der Schlüssel zur Energiewende. Es wird in Batterien gebraucht, die nicht nur Elektroautos antreiben, sondern auch für die Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien unverzichtbar sind. Der Markt für Batterien, vor allem für Fahrzeuge, wächst rasant, und damit auch die Nachfrage nach Lithium.
Der Rohstoff ist nicht unbegrenzt verfügbar, was ihn zu einem heiß umkämpften Gut macht. Für Unternehmen wie Rio Tinto ist es daher entscheidend, sich rechtzeitig auf diesem Markt zu positionieren, um von der steigenden Nachfrage zu profitieren.
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Der Preis für die Energiewende
Doch so rosig das Geschäft mit Lithium auf den ersten Blick erscheint, es birgt auch Risiken. Die Nachfrage mag hoch sein, aber der Markt schwankt stark. Die Preise für Lithium können ebenso schnell fallen, wie sie steigen.
Das macht eine Übernahme wie die von Arcadium Lithium zu einem potenziellen Glücksspiel. Es ist klar, dass Rio Tinto hier einen strategischen Schritt macht, aber er birgt auch Risiken. Besonders, da CEO Stausholm bereits betont hat, nicht zu viel für den Einstieg in den Lithium-Markt zahlen zu wollen.
Für Rio Tinto geht es um mehr als nur um einen neuen Rohstoff. Es geht um die Zukunftsfähigkeit des Konzerns. Der globale Trend zu klimafreundlichen Technologien zwingt traditionelle Bergbauunternehmen, ihre Geschäftsmodelle zu diversifizieren.
Lithium bietet eine Chance, sich frühzeitig auf einem Markt zu positionieren, der in den kommenden Jahren stark wachsen wird – wenn die Preisentwicklung mitspielt.