Revolution in den internationalen Zahlungen: Großbanken und Kreditkartenunternehmen setzen auf Blockchain
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat gemeinsam mit einigen der weltweit größten Banken und Kreditkartenunternehmen ein bahnbrechendes Blockchain-Projekt ins Leben gerufen, das darauf abzielt, grenzüberschreitende Zahlungen weltweit zu revolutionieren. Unter den Teilnehmern des Projekts, das den Namen Agora trägt und im Mai gestartet wurde, befinden sich Schwergewichte wie JPMorgan Chase, Deutsche Bank, UBS sowie Visa und Mastercard. Insgesamt sind 41 Unternehmen aus dem Privatsektor beteiligt, die mit sieben Zentralbanken aus Regionen wie den USA, der Eurozone, Japan und England kooperieren. Das Ziel von Agora – abgeleitet vom griechischen Wort für Markt – ist es, eine internationale Plattform zu schaffen, auf der tokenisierte Vermögenswerte mithilfe von digitalen Währungen gehandelt werden können, die von den beteiligten Zentralbanken gedeckt sind. Diese einheitliche Abrechnung ermöglicht es Investoren, grenzüberschreitend nahezu risikofreie Zentralbankgelder zu nutzen. Derzeit gilt nur Bargeld als vergleichbar sicher, jedoch gibt es hiervon keine digitale Form. „Angesichts des hohen Interesses an Project Agora und seiner großen Reichweite hat die BIZ entschieden, mit dem Institute of International Finance zusammenzuarbeiten, um die Teilnehmer aus dem Privatsektor zu koordinieren,“ erklärte Morten Bech, Projektleiter bei der BIZ. „Diese Kooperation war sehr nützlich, um den Auswahl- und Onboarding-Prozess zeitnah abschließen zu können.“ Die in Basel ansässige BIZ, bekannt als die Zentralbank der Zentralbanken, fungiert als Drehscheibe für Geldtransfers zwischen monetären Institutionen und als Forschungszentrum. Ihr eigenes Innovationszentrum untersucht dabei diverse Möglichkeiten zur Optimierung des globalen Finanzsystems. Agora ist laut Institution sowohl in geographischen als auch teilnehmerbezogenen Aspekten das größte und komplexeste Projekt. Ein weiteres Projekt namens mBridge, unterstützt von chinesischen, asiatischen und arabischen Zentralbanken, ermöglicht ebenfalls sofortige grenzüberschreitende Zahlungen und hat kürzlich kommerzielle Banken zur Teilnahme eingeladen. Die BIZ sieht in Agora das Potenzial, die Grundlage für eine neue, regulierte Finanzmarktinfrastruktur zu legen, die grenzüberschreitende Zahlungen erleichtert. „Dies ist ein technologischer Fortschritt dessen, was Zentralbanken und kommerzielle Banken bereits heute tun, und ermöglicht größere Geschwindigkeit und Effizienz,“ hieß es auf der Website der BIZ.