Rentenrangliste: Großbritannien nicht mehr unter den Top 10 der Welt
In der jüngsten Ausgabe des Mercer CFA Institute Global Pension Index 2024 hat Großbritannien seinen Platz unter den Top 10 der besten Rentensysteme weltweit verloren. Mit dem elften Platz rutschte das Vereinigte Königreich gegenüber dem Vorjahr, in dem es noch auf dem zehnten Platz lag, ab. In den Jahren 2022 und 2021 belegte es den neunten Rang. Im aktuellen Bericht erhielt das britische Rentensystem die Note 'B', vergleichbar mit Ländern wie Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Irland, Kanada und Schweden. Irland belegte Rang 18 in der Aufstellung. Die Kategorie 'B' beschreibt Rentensysteme, die zwar über eine solide Struktur und viele gute Eigenschaften verfügen, jedoch in bestimmten Bereichen Verbesserungsbedarf gegenüber einem 'A'-System aufweisen. Insgesamt haben sich die Bewertungen der Rentensysteme weltweit leicht verschlechtert, was teils auf steigende Lebenshaltungskosten und die erhöhte Lebenserwartung zurückzuführen ist. Solche Entwicklungen verlangen von den Sparern, ihre Altersguthaben über einen längeren Zeitraum zu strecken. Die Niederlande behaupteten ihre Spitzenposition im Index, gefolgt von Island und Dänemark, die weiterhin den zweiten und dritten Platz einnehmen. Diese Länder erhielten jeweils die Bestnote 'A'. In Großbritannien sieht man sich der Herausforderung gegenüber, dass viele Menschen nicht genügend für ihre Rente angespart haben. Benoit Hudon, Präsident und CEO von Mercer's UK, fordert daher dringend Reformen. So sollte die Regierung die automatische Eintragung in Rentensysteme ausweiten, die Fragmentierung des Rentensystems angehen und Investitionen in produktive Vermögenswerte fördern. Weltweit verzeichnen Rentensysteme einen Wandel von leistungsdefinierten (DB) zu beitragsdefinierten (DC) Systemen. Letztere verlagern das Risiko des finalen Rentenbetrags auf den einzelnen Sparer. David Knox, leitender Autor des Berichts und Senior Partner bei Mercer, betont die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Regierungen, politischen Entscheidungsträgern, der Rentenindustrie und Arbeitgebern, um älteren Generationen ein würdevolles Leben im Ruhestand zu ermöglichen. Im Oktober hat die britische Regierung eine sechswöchige Konsultation zur Einführung sogenannter kollektiver beitragsdefinierter (CDC) Rentensysteme in Gang gesetzt. Diese bündeln die Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in einem Fonds, um Risiken zu streuen und eine stabilere Renteneinkunft zu bieten. Die entsprechenden Gesetze sollen 2025 verabschiedet werden.