Rekordspiel in der Premier League: Fouls, Verwarnungen und ein einziger Treffer
Ein Elfmeterschießen, 25 Fouls, unzählige Pfiffe des Schiedsrichters und 14 gelbe Karten – das Premier-League-Spiel zwischen Bournemouth und Chelsea hat sich einen fragwürdigen Platz in den Annalen des Fußballs gesichert. Die Spieler von Chelsea kassierten acht Verwarnungen, während Bournemouth sechs Gelbe Karten erhielt. Unter der Leitung von Schiedsrichter Anthony Taylor wurde damit ein neuer Rekord für Verwarnungen in einem einzigen Premier-League-Spiel aufgestellt. Der bisherige Höchstwert lag bei zwölf Gelben Karten, erreicht bei den Begegnungen Chelsea gegen Tottenham im Jahr 2016 und Wolves gegen Newcastle im Jahr 2010. Nicht einmal 24 Stunden später drohte der Rekord erneut zu fallen, als im Derby zwischen Tottenham und Arsenal sieben Verwarnungen allein in der ersten Halbzeit ausgesprochen wurden, was den bisherigen Rekord für eine Halbzeit in der Premier League einstellte. Doch Disziplin in der zweiten Halbzeit verhinderte einen neuen Meilenstein. Das Spiel zwischen Bournemouth und Chelsea endete mit einem knappen 1:0-Sieg für die Blues, dank eines Treffers von Christopher Nkunku in der 80. Minute. Doch es war das unbeherrschte Verhalten auf dem Spielfeld, das die Schlagzeilen dominierte. Jede der 14 Verwarnungen hatte ihren eigenen Auslöser. Bournemouths Mittelfeldspieler Ryan Christie eröffnete das Kartenfestival mit einem Foul an Cole Palmer, und es folgten zahlreiche weitere Szenen, in denen Spieler beider Teams hart zur Sache gingen oder sich uneinsichtig gegenüber dem Schiedsrichter zeigten. Besonders auffällig war die Situation um Chelsea-Torhüter Robert Sanchez, der nach einem Foul an Bournemouths Evanilson einen Elfmeter verursacht, diesen jedoch grandios pariert hatte. Auch die Premier League hat strengere Regeln hinsichtlich Unsportlichkeit eingeführt. So wurden Spieler wie Adam Smith von Bournemouth und Chelsea-Stürmer Nicolas Jackson für Proteste gegen den Schiedsrichter bestraft. Eine Phase von 20 Minuten ohne Verwarnungen unterbrach kurzzeitig den Strom der gelben Karten, nur um schließlich wieder Fahrt aufzunehmen. Chelsea-Spieler Renato Veiga wurde etwa für das Überklettern einer Werbebande zur Feier eines Treffers verwarnt. Mit den letzten Minuten des Spiels und der abschließenden Verwarnung von Bournemouths Antoine Semenyo endete die Partie in einer Atmosphäre des Unmuts und der Erschöpfung. Die zahlreichen Verwarnungen dürften nicht nur Geldstrafen für beide Teams nach sich ziehen, sondern auch intensive Diskussionen über die Notwendigkeit einer besseren Selbstdisziplin unter den Spielern.