Reichweitenangst: Chinesisches Startup fährt mit dem Elektroauto von China nach Deutschland
Auch in diesem September wird in Frankfurt wieder die Automobilmesse IAA stattfinden. Dort wird sich auch das chinesische Startup Aiways mit seinem Elektro-SUV U5 präsentieren. Dies alleine wäre wahrscheinlich noch keine große Nachricht wert. Allerdings planen die Macher hinter dem Unternehmen eine besondere Form der Anreise: Sie wollen die 14.231 Kilometer von der chinesischen Stadt Xian bis nach Frankfurt mit zwei Modellen des U5 komplett auf der Straße zurücklegen. Der Startort dieser Reise wurde nicht zufällig gewählt. Vielmehr begann dort auch die legendäre historische Seidenstraße. Die Route weicht dann aber doch stark vom klassischen Vorbild ab und führt zunächst durch die Wüste Gobi.
Der Wagen soll auf Herz und Nieren geprüft werden
Anschließend geht es durch Kasachstan und Russland sowie Finnland, Schweden, Norwegen und Dänemark bis nach Deutschland. In Skandinavien sollte es dann kein Problem mehr sein, das Auto regelmäßig aufzuladen. Etwas anders sieht dies in der Wüste Gobi aus. Bisher hat das Startup noch nicht bekannt gegeben, wie dort für die notwendige Stromversorgung gesorgt werden soll. Offiziell kommuniziert wurden aber die zwei Hauptgründe für die etwas ungewöhnliche Reise. Zum einen werden stets Ingenieur mit an Bord sein, die den Wagen so unter verschiedensten Bedingungen testen können. Zum anderen wird dadurch aber auch Werbung für das Fahrzeug betrieben. Insbesondere soll potentiellen Käufern die Angst genommen werden, mit einem Elektroauto keine weiten Strecken zurücklegen zu können.
Im nächsten Jahr erfolgt der Verkaufsstart in Europa
Der Aiways U5 lässt sich von der Größe her mit einem VW Tiguan vergleichen. Der Motor besitzt eine Leistung von 140 Kilowatt – was rund 190 PS entspricht – und kommt auf ein maximales Drehmoment von 315 Newtonmetern. Offiziell wird die Reichweite mit 460 Kilometern angegeben. Es ist aber nicht bekannt, ob dieser Wert auf einem offiziellen Testzyklus beruht oder von dem Startup selbst ermittelt wurde. Optional kann zudem eine größere Batterie verbaut werden, wodurch die Reichweite sogar auf 560 Kilometer steigen soll. Wer mit diesem Auto auch einmal fahren möchte, hat ab April 2020 die Chance dazu. Dann startet der Verkauf in Europa. Wie teuer das Fahrzeug dann sein wird, ist bisher noch nicht bekannt. Gut möglich, dass dies im September auf der IAA kommuniziert wird.