Reiche fordert Lockerung der chinesischen Exportrestriktionen für seltene Erden
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt sich für eine Lockerung der chinesischen Exportbeschränkungen bei seltenen Erden ein. In einem Gespräch mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao betonte sie, dass die weitreichenden Exportkontrollen nicht den internationalen Standards entsprächen und erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft hätten. Besonders wichtig sei ein diskriminierungsfreies und transparentes Verfahren für Unternehmen aus Deutschland und der EU, um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.
Die aktuellen Exportkontrollen wurden von China als Reaktion auf die unter der US-amerikanischen Administration von Donald Trump verhängten Strafzölle eingeführt und im Oktober weiter verschärft. Diese seltenen Erden sind essenziell für die Produktion von Elektronikbauteilen, Magneten sowie in der Automobil- und Rüstungsindustrie. Angesichts der Tatsache, dass China etwa 90 Prozent der global geförderten seltenen Erden verarbeitet, ist die Bedeutung dieser Rohstoffe kaum zu überschätzen.
Reiche wies in ihrem Gespräch auch auf die Wichtigkeit stabiler Wirtschaftsbeziehungen hin, mahnte jedoch wachsende Ungleichgewichte im Handel an. Besonders hob sie die Erleichterungen bei der Lieferung von Nexperia-Halbleitern aus China hervor, die für den deutschen Wirtschaftsstandort von Belang sind. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic bestätigte kürzlich, dass Ausfuhrverfahren für Nexperia-Chips vereinfacht würden. Diese Entwicklungen sind insbesondere für die deutsche Automobilindustrie von Bedeutung, die zuletzt mit Produktionsengpässen zu kämpfen hatte.

