Regierung verweigert Entschädigung für Rentenungerechtigkeit der 'Waspi'-Frauen
Die britische Regierung hat bekannt gegeben, dass es keine finanzielle Entschädigung in Höhe von 10,5 Milliarden Pfund für rund 3,8 Millionen Frauen geben wird, die in den 1950er Jahren geboren wurden und behaupten, finanzielle Verluste erlitten zu haben, da sie nicht ausreichend über Änderungen des Rentenalters informiert wurden. Diese Entscheidung wurde von Liz Kendall, der Arbeits- und Rentenministerin, bekannt gegeben, die sich gegen einen Bericht des Parlaments- und Gesundheitsdienst-Ombudsmanns aussprach.
Dieser hatte eine Entschädigung zwischen 1.000 und 2.950 Pfund für jede betroffene Frau empfohlen. Kendall erklärte vor dem Parlament, dass die meisten Frauen bereits seit 1995 wussten, dass das Rentenalter schrittweise angehoben wird, und dass die Verzögerungen bei der Benachrichtigung nicht so signifikant waren, wie der Ombudsmann behauptete. Die Regierung halte daher eine pauschale Zahlung an alle betroffenen Frauen für unverhältnismäßig und unfair gegenüber den Steuerzahlern.
Angela Madden, Vorsitzende der Kampagne zitiert: 'Women Against State Pension Inequality' (Waspi), kritisierte Kendalls Entscheidung als bizarr und ungerechtfertigt. Sie betonte, dass eine überwältigende Mehrheit der Abgeordneten die Forderungen der Waspi-Frauen nach fairer Entschädigung unterstütze und dass das Parlament nun gezwungen sei, alternative Wege zu finden, um Gerechtigkeit herzustellen.
Das ursprüngliche Problem entstand durch Verwaltungsmängel im britischen Ministerium für Arbeit und Pensionen, die dazu führten, dass viele Frauen nicht ausreichend informiert wurden, als das Rentenalter erstmals in den 1990er Jahren geändert wurde. Die derzeitige Entscheidung spaltet weiterhin die Meinungen, wobei Kritiker wie Steve Darling, Sprecher der Liberaldemokraten für Arbeit und Renten, von einem 'Tag der Schande für die Regierung' sprechen.
Auch der ehemalige Pensionsminister Sir Steve Webb äuss;erte Besorgnis über den Präzedenzfall, den diese Ablehnung eines unabhängigen, parlamentären Ombudsman-Berichts durch die Regierung setze.

