QIX Dividenden Europa: Versicherer Tryg plant für 2021 wieder höhere Ausschüttungen

Tryg bietet weiter 3,6% Dividende und will trotz Umstrukturierungskosten in diesem Jahr mehr vom Gewinn ausschütten. Geplante Storm- und Gaspreis-Regulierung in Spanien dürfte sich bei Endesa neben Investitionen auch auf künftige Erträge und Dividenden negativ auswirken.

Relativ robust zeigt sich am heutigen Freitag im Dividenden-Index nach der monatelangen Seitwärtsbewegung die Aktie von Tryg. Aktuell steht sie folglich nur minimal im Minus bei 20,33 Euro. Die zuletzt gezeigte "underperformance" überrascht, ist doch das dänische Versicherungsunternehmen mit rund 4.000 Mitarbeitern und Erlösen von knapp 22 Mrd. DKK (3,1 Mrd. Euro) in der skandinavischen Region einer der führenden Anbieter. In Zusammenarbeit mit seinen Tochterfirmen und Beteiligungen konzipiert die Gruppe dabei neben dem Heimatmarkt auch in Norwegen, Schweden und Finnland individuell auf Privatkunden als auch Geschäftskunden zugeschnittene Versicherungspakete. Tryg konzentriert sich diesbezüglich vor allem auf Sach-, Kautions- und Kreditversicherungen, und ist dazu für seine Versicherungs-Innovationen und digitalen Angebote bekannt. Die Geschichte des Unternehmens geht auf ein königliches Dekret im Jahr 1731 zurück, worauf dann die erste Feuerversicherung Dänemarks gegründet wurde. Der Versicherer ist über die Zeit insbesondere durch Gründungen, Zukäufe und Fusionen über viele Sparten und Ländergrenzen hinweg gewachsen. 2005 erfolgte zunächst der Börsengang in Kopenhagen, damals noch unter dem Namen TrygVesta. Im Jahr 2012 gab Tryg sogar sein Debüt an der New Yorker Börse, im selben Jahr wurde das Unternehmen dann immerhin auch zur stärksten Versicherungsmarke in Dänemark gekürt. Eine der größten Übernahmen tätigte das Management in 2018, als der dänische Versicherer Alka übernommen wurde. Seitdem konnte die Umsatzgröße bis heute um fast 20% zulegen.

Die Dänen sind mit ihrem Kerngeschäft auch in Deutschland aktiv, und bieten hier in erster Linie spezielle Versicherungen für Bau- und Baunebengewerke sowie für Maschinen- und Anlagenbauer an. Tryg hat in Dänemark auch die Vorreiterrolle im Bereich der Digitalisierung übernommen, indem das Unternehmen schon in den 2000er Jahren viele interne Abläufe über digitale Prozesse abwickelte. Für Investoren ist die Aktie aber nicht nur wegen verlässlicher Dividenden interessant. Auch die Eigenkapitalrendite aus dem Versicherungsgeschäft lag zuletzt bei beachtlichen 22%, was überdurchschnittlich hoch für einen europäischen Versicherer ist. Tryg selbst plant für das Gesamtjahr 2021 trotz laufender Umstrukturierungskosten aber letztlich eine Dividendenausschüttung in einer Bandbreite von 2,6 bis 3,0 Mrd. DKK nach 2,11 Mrd. DKK (284 Mio. Euro) im Vorjahr. Und alle Aktionäre können sich derzeit auch nach wie vor über eine Kapitalrendite der Papiere von gut 3,6% freuen.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

In dem eher schwachen Marktumfeld verzeichnet am Freitag im Dividenden-Index auch die Aktie von Endesa nur leichte Kursverluste auf 18,13 Euro. Die Papiere des spanischen Energieversorgers befinden sich damit aber weiterhin auf Jahrestiefststand. Erst in der vergangenen Woche wurden überraschend weitere Regulierungsmaßnahmen der spanischen Regierung bekannt, die die Papier um fast 10% einbrechen haben lassen. Dabei ist die Gesellschaft mit zuletzt erzielten 17,57 Mrd. Euro an Umsatz nicht nur ein bedeutender Gasproduzent sondern treibt daneben auch die Stromerzeugung mithilfe von erneuerbaren Energien voran. Die linksgerichtete Regierung in Spanien will bis Ende 2021 aber steigende Strom- und Gaskosten begrenzen, und Preislimitierungen, die sich an der Inflation orientieren, einführen. Für Endesa dürfte sich dies nicht nur auf gegenwärtige Investitionspläne sondern vor allem auf künftige Gewinne und Dividendenzahlungen negativ auswirken. Analysten rechnen bereits damit, dass die Strompreise auf dem Niveau vom 1. Halbjahr 2020 eingefroren werden könnten, was für den Gas- und Stromanbieter in Zukunft zu einem um 10% niedrigeren EBITDA-Ertrag führen könnte.

Was dies für die Dividendenentwicklung des Unternehmens bedeutet, lässt sich abschließend noch nicht genau sagen. Aber viele Investoren gehen davon aus, dass es bei Endesa zu einem Dividendenrückgang kommen dürfte. Die Aktie bringt nach dem jüngsten Einbruch inzwischen sogar fast 10% an Dividendenrendite, was mittelfristig natürlich so nicht haltbar ist. Zumal das Management zuletzt milliardenschwere Investitionen in den Ausbau klimaneutraler und umweltfreundlicher Unternehmensprojekte angekündigt hat. Immerhin wollen die Spanier bis 2022 komplett aus der Kohleverstromung aussteigen, und zusätzlich bis Ende 2023 rund 2,9 Mrd. Euro in 23 grüne Projekte wie Wind- und Solarparks sowie die Wasserstoff-Forschung investieren. Die Dividende sollte sich bei Endesa folglich in den nächsten Jahren beim Durchschnitt der vergangenen Jahre, also wieder bei 5 bis 6% einpendeln.

Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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[finanzen.net] · 24.09.2021 · 14:55 Uhr
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