QIX Deutschland: Software AG zieht mit Verkaufsoption offenbar mehrere Finanzinvestoren aus den USA an

Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet von ersten US-Investoren, die an dem zukunftsträchtigen Geschäft der Software AG Interesse haben sollen. Eckert & Ziegler will neues Radiodiagnostikum durch eine Partnerschaft in Kanada bei der Erkennung von Krebsarten und anderer Krankheiten weiterentwickeln.

Kräftige Zugewinne von zeitweise über 10% konnte im Qualitäts-Index am Freitag erneut die Aktie der Software AG hinlegen. Am heutigen Montag liegt sie aktuell aber wieder leicht bei 39,35 Euro im Minus. Beflügelt wurden die Papiere des Datenbank- und Cloud-Dienstleisters am Freitag von der Meldung, das sich die Spekulationen um einen möglichen Verkauf des Unternehmens konkretisieren würden. Gleich mehrere amerikanische Finanzinvestoren wie etwa CVC Capital Partners, Silver Lake Management und Thoma Bravo hätten Interesse an den Darmstädtern signalisiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg zum Wochenschluss unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Beratungen dazu befänden sich allerdings noch im Anfangsstadium. Die jeweiligen Beteiligungsgesellschaften lehnten zum jetzigen Zeitpunkt auch eine Stellungnahme gegenüber dem Medienunternehmen ab. Erste Spekulationen über die Zukunft der Software AG hatte es schon in der vergangenen Woche gegeben. Dabei hieß es, dass eine der im Raum stehenden strategischen Optionen der Verkauf des Unternehmens sein könnte. Der Software- und Datenbank-Spezialist, der sich gerade in einem großangelegten operativen Neustrukturierungsprozess befindet, wollte hierzu ebenfalls keine Stellungnahme abgeben. Analysten sehen im Falle eines tatsächlichen Firmenverkaufs für die Software AG einen Finanzinvestor aber für sinnvoller als einen strategischen Investor. Allerdings hat die dominierende Stiftung des Gründers Peter Schnell bei den Darmstädtern ein gewichtiges Wort mitzureden. Immerhin hält die "Software AG Stiftung" nach wie vor mehr als 30% der Unternehmensanteile.

Aber in Anbetracht der guten Perspektiven für Wachstum und höherer Gewinnmargen, die sich durch den jahrelangen Umbaus künftig ergeben dürften, könnten Investoren sogar bereit sein, einen angemessen Preis für die Software AG zu zahlen, was wiederum den Gründer überzeugen könnte, sich von seinen Aktien zu trennen. Zwar ist der Software- und IT-Spezialist in Deutschland nur die Nummer 2, das Geschäftsmodell rund um Datenbanken und Cloud-Angebote wird aber gerade auf in der Branche inzwischen übliche Abonnements umstellt, was sich aber später unter anderem durch eine stärkere Kundenbindung für die Software AG auszahlen soll. Die Aktie des Unternehmens bleibt auch bei aktuellen Kursen nur moderat bewertet, wie das gegenwärtige KGV von 18 zeigt. Außerdem wurde zuletzt im operativen Geschäft eine Eigenkapitalrendite von 8% erzielt, was zwar ausbaufähig ist. Dennoch ist die Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 64% sehr solide finanziert. Damit erfüllt das Unternehmen letztlich auch die Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Nach dem jüngsten Abverkauf verzeichnet im Qualitäts-Index am Montag auch die Aktie von Eckert & Ziegler leichte Abgaben auf derzeit 90,90 Euro. Immerhin gehört das Medizintechnik-Unternehmen mit 176 Mio. Euro an zuletzt erzielten Erlösen zu den international führenden Herstellern von radioaktiven Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke. 2008 lag die Umsatzgröße noch bei überschaubaren 71,6 Mio. Euro. Der Gewinn hat sich seitdem von 3,0 Mio. auf gut 23,0 Mio. Euro in etwa verachtfacht. Zeitgleich konnte Eckert & Ziegler die Nettomarge von damals 4,2% auf 13% im letzten Jahr verbessern, was natürlich Investoren gern vernommen haben. Das Management konzentriert sich aber insbesondere auf die Entwicklung von schwach radioaktiven Strahlungstechnologien für den Einsatz als Krebs- und Herzheilmittel, wie auch auf die sogenannte nuklearmedizinische Bildgebung. Im Laufe der Zeit haben die Berliner auch ihr Geschäft ausgebaut und konnten vor allem in den USA, Brasilien, China und Indien Fuß fassen. In der Vorwoche wurde von dem Medizintechnik-Player nun auch Kanada erschlossen. Eckert & Ziegler gab dabei eine Kooperation mit dem University Health Network (UHN), einem Verbund des Universitätsklinikums Toronto, Ontario und dem Canadian Molecular Imaging Probe Consortium, bekannt.

Die neuerliche Zusammenarbeit soll letztlich ein klinisches Forschungsprogramm umfassen, mit der das von dem Unternehmen entwickelte Radiodiagnostikum Pentixafor bei der Erkennung verschiedener Krebsarten und anderer Krankheiten weiter entwickelt werden soll. Das von der Tochter PentixaPharm entwickelte Pentixafor gilt jedenfalls als innovatives bildgebendes Mittel, das unter anderem zur Diagnose von verschiedenen Tumorerkrankungen eingesetzt wird. Das Radiodiagnostikum befindet sich bei Eckert & Ziegler derzeit in der Testphase, und deren vielversprechenden Daten lassen inzwischen sogar einen möglichen Umsatzwert von bis zu 1 Mrd. USD zu. Diese Summe könnte der Spezialist für Strahlentherapie aber nur über einen möglichen Verkauf oder über eine Lizenzvereinbarung mit einem großen Pharmaunternehmen erzielen. Das eigentliche Kerngeschäft ist aber schon jetzt profitabel, und bringt Eckert & Ziegler ordentliche Gewinnmargen von über 15%.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

Marktberichte
[finanzen.net] · 06.12.2021 · 14:51 Uhr
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