Purdy im Kreuzfeuer: Eine Momentaufnahme des San Francisco Quarterbacks
Die sogenannte Gemeinde der 'Purdy Truthers' wittert Morgenluft. Sie haben lange auf diesen Moment gewartet. Ihr Hauptargument war stets, dass der Quarterback der San Francisco 49ers, Brock Purdy, nur durch die Stars um ihn herum glänze und nicht zur Fußballelite gehöre. Sie behaupten, Purdy sei nicht besser als Spieler wie Dak Prescott oder Baker Mayfield. Mit gespannter Erwartung sitzen sie nun da und hoffen auf Purdys Niederlage. Der jüngste Rückschlag gegen die Minnesota Vikings, bei dem Purdy gegen seinen ehemaligen Ersatzmann den Kürzeren zog, hat ihnen nur weitere Munition geliefert. Nun ist Purdy gefragt, wie er auf diese wachsende Saisonadversität reagieren wird. 'Ja, es ist immer hart, wenn man gute Spieler verliert', sagte Coach Kyle Shanahan. 'Aber das passiert überall in der Liga, und es ist ein großer Teil dieses Spiels. Wir müssen damit umgehen.' Ohne seinen Star-Spieler Deebo Samuel läuft es bei den 49ers mit Purdy als Quarterback nicht rund. In bedeutenden Spielen, in denen Samuel weniger als die Hälfte der offensiven Spielzüge absolvierte, haben sie eine Bilanz von 0-3 vorzuweisen. Ihre Offensivleistung schrumpft dabei auf durchschnittlich 17 Punkte pro Spiel. Die Kritik an Purdy reißt nicht ab. Seine Leistungen in der letzten Saison und die Unterstützung der Teamkollegen ändern daran nichts. Er wird oft als 'Trust-Fund Quarterback' und 'Silver-Spoon Signal Caller' bezeichnet, der leichtes Spiel habe und nicht wie andere Top-Quarterbacks das Team auf seinen Schultern tragen könne. Nun hat Purdy eine schwere Phase vor sich. Auch ohne McCaffrey und Samuel wird die Erwartungshaltung nicht geringer. Eine Niederlage gegen Teams wie die 0-2 Los Angeles Rams oder die verletzungsgeplagten New England Patriots und Arizona Cardinals würde den Druck weiter erhöhen. In einem Spiel gegen die Vikings zeigte sich, dass die gegnerische Verteidigungen Fortschritte darin machen, Purdys Tendenzen zu erkennen und ihn unter Druck zu setzen. Ein zufälliger Verteidigungsdruck und schnelle Anpassungen der Defensiveinheiten hatten ihn sichtbar aus dem Konzept gebracht. Shanahan erklärte: 'Das Ziel der gegnerischen Strategie ist es, permanent Unsicherheit zu erzeugen und Druck aus allen Richtungen auszuüben. Damit fällt es dem Quarterback schwer, in einen Rhythmus zu finden.' Während die 'Purdy Truthers' glauben, dass er überfordert sei, sehen seine Unterstützer die Situation anders. Trotz der Rückschläge gibt es viele, die weiterhin an Purdy glauben. Sie hoffen, dass er die nächste Herausforderung meistert und den Kritikern das Gegenteil beweist. Mit Spielern wie George Kittle und Aiyuk, der auf ein großes Spiel zusteuert, sowie dem starken Laufspiel von Jordan Mason, scheint zumindest die personelle Basis dafür gegeben. Trotz der derzeitigen Schwierigkeiten könnte der Weg zurück in den Super Bowl gelingen. Doch Purdy muss zeigen, dass er dieser Herausforderung gewachsen ist.