PUMA-Aktie zieht an: PUMA kann Lieferkettenproblemen noch trotzen und wird optimistischer

Zudem zeigte sich der adidas-Rivale und DAX-Aufsteiger optimistischer für das laufende Jahr. Konzernchef Björn Gulden sieht für zu viel Euphorie jedoch keinen Anlass: Die Lieferprobleme, hohe Frachtkosten und die Corona-Pandemie dürften anhalten. Der Manager stimmte dabei auf ein schwächeres viertes Quartal ein.

Im Gesamtjahr 2021 soll der Umsatz währungsbereinigt um mindestens 25 Prozent steigen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mit. Bislang hatte PUMA lediglich mindestens 20 Prozent in Aussicht gestellt. Beim operativen Ergebnis (Ebit) hob das Management das untere Ende der Spanne um 50 Millionen Euro an und erwartet nun 450 Millionen bis 500 Millionen Euro. Dies wäre das beste operative Ergebnis in der Geschichte von PUMA, sagte Gulden in einer Telefonkonferenz.

Dies deutet jedoch auf ein schwächeres Schlussquartal hin. Denn nach neun Monaten stehen bislang ein währungsbereinigtes Umsatzplus von rund 39 Prozent sowie ein operatives Ergebnis von 492 Millionen zu Buche. Damit könnte im schlechtesten Fall sogar ein operativer Verlust in den letzten drei Monaten des Jahres anfallen. Dies hängt Gulden zufolge von der weiteren Entwicklung bei den derzeit herrschenden Lieferproblemen ab.

Die über mehrere Wochen im Sommer wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Fabriken in Südvietnam arbeiteten wieder, liefen jedoch nicht mit voller Kapazität, erläuterte der Manager. Dies soll möglichst Ende November wieder der Fall sein. Die entstandenen Produktionsausfälle dürften sich jedoch negativ auf das vierte Quartal sowie den Jahresauftakt 2022 auswirken. Die Situation bei den Lagerbeständen sei durch die Unterbrechungen angespannt.

Auch die schwierige Liefersituation mit hohen Frachtraten, unzureichenden Kapazitäten und überlasteten Häfen werde im Schlussquartal anhalten. Zudem sei die Corona-Pandemie noch nicht ausgestanden, so Gulden.

Im dritten Quartal sprangen die Umsätze sowohl nominal als auch währungsbereinigt um rund 20 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, angetrieben durch ein starkes Wachstum in der Region Amerika. Schwierig bleibt die Situation in China: So wirkten die Boykottaufrufe gegen westliche Marken aus dem Frühjahr, die durch politischen Spannungen zwischen westlichen Staaten und China ausgelöst wurden, weiter nach. So gingen die Umsätze im für PUMA wichtigen Markt Gulden zufolge währungsbereinigt um 16 Prozent zurück. Nichtsdestotrotz sei das Geschäft "gesund" und weiter von guter Profitabilität gekennzeichnet. Aber das Wachstum fehle. Mittelfristig bleibt Gulden für den chinesischen Markt dennoch optimistisch. Er räumte jedoch ein, dass die Situation schwieriger sei als zunächst angenommen.

Das operative Ergebnis verbesserte sich im dritten Quartal von 190 Millionen auf rund 229 Millionen Euro, was mehr war als von Analysten erwartet. Dabei konnte PUMA höhere Kosten im Zusammenhang mit Lieferkettenproblemen ausgleichen. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 144 Millionen Euro, nach 114 Millionen Euro im Vorjahr. Gulden machte jedoch kein Hehl daraus, dass das Wachstum bei Umsatz und Gewinn bei einer normalisierten Liefersituation deutlich höher ausgefallen wäre.

So reagiert die PUMA-Aktie

Gute Ergebnisse und gestiegener Optimismus hinsichtlich der Jahresziele haben am Mittwoch die Aktien von PUMA weiter angetrieben. Zum Handelsschluss stiegen die Papiere der Herzogenauracher via XETRA um 3,56 Prozent auf 106,15 Euro nach oben.

Der Deutsche-Bank-Analyst Adam Cochrane sah zudem in dem nicht aufgestockten operativen Ergebnisziel möglichen Anlass für etwas Enttäuschung nach eigentlich ordentlichen Resultaten. PUMA hatte sein Ebit-Jahresziel lediglich innerhalb der Spanne von ursprünglich 400 bis 500 Millionen auf nun 450 bis 500 Millionen Euro nach oben präzisiert.

Eigentlich sind die Experten aber zufrieden mit PUMA. So rechnet etwa Edouard Aubin von Morgan Stanley damit, dass die Marke den Rest der Branche in den kommenden Quartalen weiter abhängen kann.

PUMA-Aktien sind zuletzt allerdings gut gelaufen: Seit dem Dreimonatstief Anfang des Monats bei 94,70 Euro gewannen sie fast 13 Prozent. Der deutsche Leitindex DAX kommt derweil auf ein Plus von nur rund 5 Prozent.

HERZOGENAURACH (dpa-AFX)

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[finanzen.net] · 27.10.2021 · 17:55 Uhr
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