PSG in der Post-Mbappe-Ära: Eine Neugestaltung mit jungen Talenten
In den letzten zwei Saisons hat sich der aktuelle Kader von Paris Saint-Germain grundlegend verändert. Große Namen haben den Verein verlassen und 20 neue Spieler sind hinzugekommen. Durch diese Umstrukturierung stellt sich PSG neu auf - vor allem nach dem bedeutenden Abgang von Kylian Mbappe in diesem Sommer.
Obwohl die Sommerneuzugänge nicht so zahlreich wie im Jahr 2023 waren, als der „Luis Enrique“-Kurs eingeläutet wurde, hatte der Abschied von Mbappe weitreichende Auswirkungen. Seine 44 Tore in der letzten Saison waren für PSG entscheidend, besonders in den ersten Wochen der Spielzeit. Bisher scheint PSG jedoch keine Abhängigkeit mehr von einem einzelnen Spieler zu haben.
Nach vier Spielen in der Ligue 1 haben die französischen Meister eine beeindruckende 100-Prozent-Bilanz und erzielten im Schnitt vier Tore pro Spiel. Fünf verschiedene Torschützen haben sich bereits in die Liste eingetragen. Besonders herausragend ist Bradley Barcola mit vier Treffern, während Ousmane Dembele bereits seine Gesamtzahl der Tore aus der letzten Saison erreicht hat.
PSG hat sich auf eine jüngere und nachhaltigere Kaderstruktur ausgerichtet, was sich auch in der Rekrutierung widerspiegelt. Am ersten Spieltag der Saison, als sie Le Havre mit 4:1 besiegten, stellten sie ihr jüngstes Team aller Zeiten mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren und 192 Tagen auf. Zudem fokussiert sich die aktuelle Kaderplanung auf Spieler, die mehrere Positionen einnehmen können, um eine taktische Flexibilität zu gewährleisten.
Dieser Sommer brachte vier Neuzugänge: Der linksseitige Verteidiger Willian Pacho kam für 45 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt, der russische Torhüter Matvey Safonov für 20 Millionen Euro von Krasnodar, Desire Doue für 50 Millionen Euro von Rennes und Joao Neves für eine Summe, die inklusive Boni 70 Millionen Euro erreichen kann, von Benfica.
In der Torhüterriege gab es zudem einige Veränderungen. Matvey Safonov trat in die Stapfen von Keylor Navas und Sergio Rico. Der 25-jährige Russe könnte aufgrund einer Oberschenkelverletzung von Gianluigi Donnarumma bald sein Debüt in der Champions League geben. Safonov ist der zweite neue Torhüter der Ära Luis Enrique nach Arnau Tenas, der 2023 von Barcelona kam.
Die Anpassung neuer Innenverteidiger ist laut Enrique die anspruchsvollste Position im Kader. Willian Pacho, der erste Ecuadorianer bei PSG, muss sich in seiner neuen Rolle als linker Innenverteidiger beweisen. Unterschiede in den Erfolgsgeschichten zeigen sich bei den ebenfalls neuen Lucas Beraldo und Milan Skriniar. Während Beraldo sich schnell integriert hat, wurden Skriniars Einsatzzeiten reduziert und er wurde sogar mit einem Abgang in Verbindung gebracht.
Im Mittelfeld hat sich Joao Neves als neuer Sechser etabliert, während Manuel Ugarte zu Manchester United wechselte. Fabian Ruiz und Warren Zaire-Emery haben ebenfalls Stammplätze eingenommen, wobei Ruiz nach einer starken EM-Kampagne glänzte und Zaire-Emery einen neuen Fünfjahresvertrag unterzeichnete.
Auch in der Offensive setzt PSG auf Flexibilität. Keyplayers wie Bradley Barcola und Ousmane Dembele haben starke Saisonstarts hingelegt. Der vielseitige Spieler Desire Doue fügt sich hervorragend ein und kann sowohl im linken Flügel, im Mittelfeld als auch als Stürmer agieren. Marco Asensio und Lee Kang-in bieten weitere taktische Möglichkeiten.
Nach dem Weggang von Kylian Mbappe setzt PSG auf eine Mannschaft mit vielen Talenten, ohne direkte Ersatzspieler für den Abgang zu suchen. Vielmehr sollen die Spieler regelmäßig ihre Positionen wechseln, um die von Luis Enrique angestrebte Vielseitigkeit zu gewährleisten.