PS VR in 2018 – lohnt sich die Anschaffung?

Machen wir uns nichts vor: Selbst wenn die VR-Brille Preis-Leistungs-technisch beinahe konkurrenzlos ist und jede Menge Stoff zum Spielen bietet, ist die Anschaffung kein günstiges Unterfangen, besonders zu anfänglichen Zeiten vor zwei Jahren mit 400 € plus etwaigem Equipment wie Move- oder Aim-Controller. Da konnte man schnell bei 550 € landen. Und dann fehlt es ja noch an Software, die bis heute oftmals überteuert wirkt, wenn man sie mit „normalen“ Spielen vergleicht, da der Umfang in der Regel weitaus geringer ist und die Entwickler aufgrund der geringen Hardware-Basis ihre Kosten decken müssen. Mit anderen Worten: Eine PS4 mit einem Spiel ist in der Anschaffung nicht selten günstiger als eine VR-Brille mit Spiel (die dann natürlich trotzdem noch die Konsole voraussetzt). Zugleich ist die PS VR aber auch der günstigste Einstieg in die VR-Welt bei gleichzeitig gutem Konzept, wenig Einstiegshürden und starkem Support von Entwicklerseite her. Alles in allem also vermutlich der beste Weg für den Ottonormalverbraucher.

Ob sich die PS VR im Jahre 2018 eher lohnt wenn man sie bisher gemieden hat oder gar anfangs einmal besaß, aufgrund fehlender Software verkaufte und nun wieder mit dem Gedanken des Neukaufs spielt, möchte ich einmal aus eigener Sicht erörtern und bereits zu Beginn feststellen: Ja, auch ich habe sie anfangs besessen, in der Dürrezeit verkauft und nun erneut zugelegt, was eine weise Entscheidung war. Ich bekam dadurch nicht nur effektiv einen günstigeren Anschaffungspreis, ich habe zudem die aktuelle Version der Brille (bei der die Verkabelung besser gelöst wurde) erhalten.

VR AAA-Games

PS VR ist wirklich teuer, wenn man bedenkt, dass man zum Großteil nur Indie-Spiele oder Technikdemos darauf spielt. Bis heute gehört das Startpaket aus Mini-Spielchen namens „VR Worlds“ mit zur besten Software, die das System zu bieten hat und ist mit ca. 20 € auch echt erschwinglich. Hier werden einem verschiedene Spielchen geboten, die nicht nur eindrucksvoll umgesetzt wurden, sondern auch anderen Entwicklern als Hilfe für eine gute VR-Umsetzung dienen. Bis heute fühlen sich die Shootouts mit den Move-Controllern in „The London Heist“ einfach genial an – selten hat man sich besser beim Ballern in einem VR-Spiel gefühlt.

Dann dauerte es wirklich lange, bis das erste AAA-Spiel (neben „Resident Evil VII“ natürlich) das Licht der Welt erblickte. „Farpoint“, ein Sci-Fi-Egoshooter, der sich dank des Aim-Controllers einfach super cool anfühlte und der nur aufgrund des fehlenden Multiplayers und geringen Umfangs die VR-Brille schnell wieder in den Schrank verbannen sollte (diese ganze Kabellei sieht echt nicht gut aus im Wohnzimmer).
Zwischendurch wurde die PS VR dann immer mal wieder rausgeholt für Minispielchen mit Freunden, da echte Hochkaräter auf sich warten ließen. Auch das großspurig angekündigte Robinson: The Journey von Crytek konnte da leider nicht die Erwartungen erfüllen, die man anfangs an den Titel stellte.

Genial war direkt zum Launch der Brille „The Playroom VR“ im Jahre 2016. Was für eine geniale kostenlose Minispielsammlung, für die jeder von uns nur allzu gerne Geld ausgegeben hätte, um mehr Umfang zu erhalten. Es war einfach liebevoll gemacht, sorgte im Couch-Multiplayer für einige Lacher und bot einiges an Sammelgegenständen, die ebenso toll umgesetzt waren und als Vorbild für künftige VR-Entwickler dienen sollten. Fast 2 Jahre später hat sich Sonys Japan Studio nun doch daran gemacht ihre beliebte Mini-Jump’n’Run-Demo als eigenständigen Titel aufzubohren und ihn als „Robot Rescue“ zu vermarkten. Am 4. Oktober soll der Titel erscheinen – ich freue mich!

„VR The Diner Duo“ aus dem PlayStation Store ist übrigens auch ein kleiner Geheimtipp. In diesem Spiel seid ihr ein Burger-Brater, während euer Kumpel auf der Couch die Kunden bedient und ohne Brille spielt. Ziemlich cool umgesetzt und ein noch quirligeres Erlebnis als beispielsweise „Overcooked“.

Bravo Team

Neues vielversprechendes Futter für die PS VR stellte das kürzlich erschienene „Bravo Team“ mit Aim Controller-Support dar, das nicht nur gut aussah, sondern mit „SuperMassive Games“ einen eigentlich fähigen Entwickler hinter sich hatte. Leider ist das Spiel nicht besonders gut geworden und hat bis auf die gute Optik kaum Stärken. Da man sich in „Bravo Team“ nur durch Teleportation von Punkt zu Punkt durch die relativ einfallslosen Schlauchlevels bewegt und das dauerermüdende Ballern auch schnell langweilig wird (und zudem lange nicht so genial rüber kommt wie in VR Worlds), macht das Spiel sogar noch weniger Spaß als die damals erschienenen „Time Crisis“-Spiele von Namco, in denen man auf PS1 und PS2 mit dem Controller oder einer Plastikknarre auf dem Fernseher Pixelganoven erschoss. Vermutlich waren die Spiele deshalb besser, weil sie viel arcadiger wirkten und euer Alter Ego automatisch das Laufen übernahm. Mit einem Metascore von unter 50 kann weder ich noch „das Internet“ eine Empfehlung für Bravo Team aussprechen. Schade, denn damit ist ein großer Titel, der den Abverkauf der PS VR hätte beschleunigen können, aus dem Rennen und sorgte damals auch bei mir nicht dazu, mir die Brille wieder anzuschaffen oder gar den teuren Aim Controller zu kaufen.

Blieb noch eine Chance. Auf ein Spiel zu warten, welches wirklich dazu gedacht ist die PS VR im heimischen Wohnzimmer zu etablieren. Bei dem ihr gar nicht erst die Möglichkeit habt sie wegräumen zu wollen, da man sie ohnehin täglich benötigt …

Firewall Zero Hour

Spieler sind sich mit einem User Score von 90 auf Metacritics einig: „Firewall Zero Hour“ ist DAS Spiel für PS VR, wenn nicht sogar übergreifend ein Paradebeispiel wie VR-Spiele auszusehen und zu funktionieren haben. Auch wenn ca. 3 Millionen verkaufte VR-Brillen ein großer Erfolg für Sony sind, sind sie verglichen mit dem Absatz der PS4 (über 70. Millionen Geräte) nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein Problem also, wenn man ein Spiel entwickelt, dass einen beinahe-Vollpreis rechtfertigen soll ohne sich an zu viel Content zu verrennen. „Firewall Zero Hour“ hat dies clever gelöst: Es hat schlicht und ergreifend auf eine Kampagne verzichtet und die Energie in einen top funktionalen und schweißtreibend-intensiven Multiplayer gesteckt, bei dem zwei Vierer-Teams um die Ausschaltung des jeweils anderen kämpfen oder Daten schützen bzw. hacken. Wie in „Rainbow Six“ geht man in „Firewall Zero Hour“ eher gemächlich vor, weshalb es hier auch kaum Probleme mit Motion Sickness gibt. Ebenso sind die Runden mit ca. 3 Minuten kurz und intensiv und geben dem Körper so die nötige Pause um herunterzukommen, so dass auch mehrstündige Spielpartien kein Problem sind. Ingame-Voicechat sowie die Auswahl aus 12 Charakteren mit unterschiedlichen Fähigkeiten, die zudem auch optisch sowie im Equipment angepasst werden können, runden das Online-Erlebnis ab und machen den Titel besonders für Taktierer zu einem echten Erlebnis. Dank bestem VR-Tracking ist es zum ersten Mal in einem ernst zunehmenden Onlineshooter möglich um feinfühlig um Ecken zu spähen, blind zu feuern oder die Waffe über ein Geländer hinweg zu halten, um auch am unteren Ende der Treppe noch einen flüchtenden Gegner zu treffen. Hammer!

Leute, wenn ihr auf DAS Spiel gewartet habt, dass den Kauf einer PS VR rechtfertigt, dann kauft euch „Firewall Zero Hour“ inklusive Aim Controller. Auf Amazon gibt es hierzu ein nettes Bundle bestehend aus der aktuellen PS VR, PlayStation Kamera, VR Worlds, Firewall Zero Hour und Aim Controller für unter 400 €. Vor einem Jahr hätte man hierfür noch über 150 € mehr gezahlt und das Problem gehabt, auf „Firewall Zero Hour“ verzichten zu müssen. „Firewall Zero Hour“ gibt hiermit den Startschuss für eine spannende Zukunft. Ich kann es kaum abwarten zu erleben, wie sich Egoshooter in einigen Jahren anfühlen werden. Firewall Zero Hour jedenfalls macht zum heutigen Zeitpunkt fast alles richtig und ist der Titel, auf den wirklich alle Shooterfreunde gewartet haben. Endlich rechtfertigt sich auch der Kauf des nicht gerade günstigen Aim-Controllers.

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Gaming
[next-gamer.de] · 13.09.2018 · 23:27 Uhr
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