Proteste im Gazastreifen: Ein unerwartetes Aufbegehren gegen Hamas
Im Gazastreifen ereignen sich bemerkenswerte Demonstrationen, die mittlerweile den zweiten Tag in Folge pessimistische Zeichen gegen den anhaltenden Krieg mit Israel und überraschenderweise auch gegen die Hamas selbst senden. Tausende Palästinenser protestierten in verschiedenen Teilen des Territoriums, darunter nennenswerte Orte wie Beit Lahia und die städtische Umgebung von Gaza im Norden sowie Chan Junis im Süden.
Das Erstaunliche an diesen Protesten ist die beispiellose Kritik an der Hamas, die sich vor allem gegen deren Führung im Ausland richtet. Diese Form von Widerstand ist für das Gebiet ungewöhnlich und gewagt, da die Hamas dafür bekannt ist, mit harter Hand gegen interne Widersacher vorzugehen. Augenzeugen berichten, dass die Führer der Hamas im Ausland stark kritisiert werden, vor allem wegen ihrer vermeintlichen Distanz zu den Nöten der im Krieg stark betroffenen Bevölkerung des Gazastreifens.
Berichten zufolge führen einige dieser Führungspersönlichkeiten ein luxuriöses Leben in Ländern wie Katar, während die Lebensbedingungen der Menschen im Gazastreifen katastrophal bleiben. Bereits am Dienstag hatten sich mehrere Hundert Menschen in Beit Lahia versammelt, um nicht nur gegen den Krieg zu protestieren, sondern auch ein Ende der Hamas-Herrschaft zu fordern.
Die darauffolgenden Kampfhandlungen zwangen eine überwältigende Mehrheit der etwa zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens zur Flucht, während viele auch den Verlust von Angehörigen zu beklagen haben. Vor einer Woche eskalierte die Lage erneut, als Israels Armee ihre offensiven Maßnahmen wieder aufnahm, da es nicht gelang, die Waffenruhe mit der Hamas zu verlängern.