Preseason-Pleite: Blackhawks ohne Glanz
Die Vorbereitungsspiele der NHL in Chicago sind in aller Regel eine blasse Angelegenheit: Veteranen schonen ihre Kräfte bis zur Saisoneröffnung, junge Talente überfordern sich und die Stimmung in den nahezu leeren Rängen ist bedrückend still. Beim jüngsten Aufeinandertreffen der Chicago Blackhawks gegen die Minnesota Wild wurde dies mehr als deutlich. Die Partie, die an den trüben Abenden Ende September manchmal kaum als Eishockey zu erkennen ist, endete mit einer ernüchternden 1:6-Niederlage für die Blackhawks. Ein mageres Tor durch Seth Jones, der mit einem feinen Solo den einzigen Lichtblick setzte, konnte die leblose Vorstellung der Blackhawks nicht kaschieren. In zwei Spielen innerhalb weniger Tage ließen sich die Blackhawks von Minnesota mit einem Gesamtscore von 3:13 förmlich überrennen. Dies weckt Zweifel unter den Fans, die ohnehin auf wackligen Beinen steht, und verstärkt die Bedenken hinsichtlich des bevorstehenden Saisonstarts. Obwohl die Sinnhaftigkeit der Vorbereitungsspiel-Sorgen diskutabel ist, bleibt der Blick auf die kommende Saison kritisch. Nachdem die Mannschaft zuletzt die meisten Niederlagen ihrer Geschichte hinnehmen musste, werden deutliche Fortschritte erwartet. Verstärkungen wie Tyler Bertuzzi, Teuvo Teräväinen und Taylor Hall sollen die Blackhawks wieder wettbewerbsfähig machen. Dennoch ist die gedämpfte Stimmung im Vorfeld des ersten Saisonspiels ein Alarmzeichen, das die Mannschaft rechtzeitig wachrütteln sollte. Kapitän Luke Richardson mahnt: "Es ist nicht akzeptabel, aber es ist eine Trainingsphase." Die Einsicht, dass in der Kabine intensiv diskutiert wurde, stimmt ihn positiv. Doch auch wenn die Stimmen beruhigen wollen, bleibt für Chicago die Herausforderung, in der Regular Season Beständigkeit und Engagement auf das Eis zu bringen, unausweichlich.