Premier League: Erste Einblicke in die Saisonvorbereitungen in den USA
Arsenal reist mit einer 125-köpfigen Delegation in die USA, um ihre Saisonvorbereitungen zu intensivieren, einschließlich Analysten, Sicherheitskräften und Führungskräften. Im Gegensatz dazu waren die Wolverhampton Wanderers mit einem Team von 85 Personen, einschließlich Spielern und Trainern, etwas sparsamer unterwegs. Doch auch diese Reisen erfordern eine erhebliche Logistik, wie Reporter Adam Crafton von The Athletic hinter den Kulissen der Wolves-Tour in Fort Lauderdale, dem Trainingsort von Inter Miami und Lionel Messi, erlebte.
Crafton verbrachte drei Tage im Wolves-Camp und stellte fest, dass die Vorsaison-Touren in die USA vor allem kommerziellen Zwecken dienen. Dennoch sind die Trainer und Spieler fest entschlossen, hart zu arbeiten. In weniger als zwei Wochen beginnt die neue Saison mit einem Match der Wolves gegen Arsenal. Gary O'Neil, der Cheftrainer der Wolves, ließ sein Team eine bestimmte Spielsituation einüben: das Verteidigen einer 1:0-Führung im Emirates Stadium mit nur noch zwei Minuten Spielzeit. Ob O'Neil eine Vorahnung hat?
Die Ansätze für die Saisonvorbereitung haben sich zweifellos geändert. Spieler wie Matt Doherty erinnern sich an 7-Uhr-Trainingsstarts unter Kenny Jackett bei den Wolves und an extreme Trainingseinheiten unter Antonio Conte bei Tottenham Hotspur. Die Zeiten des rigorosen Drills gehören jedoch der Vergangenheit an, da die meisten Spieler heutzutage ohnehin in ausgezeichnetem Zustand sind.
Nach der Saison 2023-24 wurden die Wolves-Spieler angewiesen, zwei Wochen lang gar nichts zu tun. Die Trainer befürchteten, dass die Spieler sofort mit individuellen Fitnessprogrammen beginnen und sich nicht richtig erholen würden. Wie Doherty sagt: "Man muss sich selbst pflegen, sonst bleibt man zurück. Man kann nicht in schlechtem Zustand zurückkommen, wie ich es in der Vergangenheit getan habe."
Diese Einstellung spiegelt sich auch in Ernährung und Diät wider. Spieler sind mittlerweile so gut in gesunder Ernährung geschult, dass sie ungesunde Alternativen nicht mehr akzeptieren können. Der Leistungschef der Wolves, Phil Hayward, bemerkte: "Wenn wir viele Burger und Pizzen zum Mittagessen anbieten würden, würden sie murren."
Der Planungsaufwand für solche Reisen ist immens. Die Wolves reisten mit zwei Tonnen Ausrüstung, darunter sechs Trikots pro Kopf, mindestens drei Paar Stollenschuhe pro Spieler (fünf für Doherty) und eine Vielzahl von Unterwäschearten, eine speziell für Pedro Neto. Die Hotelzimmer boten zudem drei verschiedene Kissentypen, und um den Jetlag zu bekämpfen, wurden spezielle Lichtbrillen und Melatonintabletten verschrieben.
Auch andere Premier League-Klubs wie Manchester City nutzen die USA-Touren intensiv. City ging Partnerschaften mit World Wrestling Entertainment ein und nutzte Prominente wie John Cena und Rihanna für PR-Zwecke. Trotz des kommerziellen Erfolgs zeigte sich Pep Guardiola nach einem 4:2-Sieg gegen Chelsea zufrieden mit den sportlichen Ergebnissen.
Die US-Touren bieten keine Versteckmöglichkeiten. Die Nachfrage nach spannenden Spielen ist hoch, weshalb Klubs wie Chelsea bei Testspielen gegen starke Gegner wie Manchester City ins Straucheln geraten. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Teams in der kommenden Saison entwickeln.
