Preisauftrieb in den USA verlangsamt sich unerwartet
In einer überraschenden Entwicklung zeigt sich der Preisauftrieb auf Erzeugerebene in den USA im April abgeschwächt. Das US-Arbeitsministerium berichtet, dass die Preise, die Hersteller für ihre Waren verlangen, im Jahresvergleich um 2,4 Prozent gestiegen sind. Experten hatten im Vorfeld eine Steigerung um 2,5 Prozent prognostiziert. Noch im Vormonat lag die revidierte Rate bei 3,4 Prozent, eine Korrektur von den zuvor angenommenen 2,7 Prozent.
Das Augenmerk der Ökonomen richtet sich besonders auf die sogenannte Kernrate, bei der volatile Faktoren wie Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden. Diese lag im vergangenen Monat bei 3,1 Prozent, was den Erwartungen der Volkswirte entsprach und den Trend der Preisentwicklung besser abbilden soll. Eine bemerkenswerte Abweichung ergab sich im Monatsvergleich der Erzeugerpreise, die unerwartet um 0,5 Prozent zurückgingen, während Experten von einem Anstieg um 0,2 Prozent ausgegangen waren.
Auch die Kernrate verzeichnete einen Rückgang um 0,4 Prozent im Vergleich zum März. Diese Entwicklungen beeinflussen direkt die Verbraucherpreise, die wiederum für die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed entscheidend sind. Im April verringerte sich die Inflationsrate unerwartet auf 2,3 Prozent.
Der weitere Ausblick bleibt jedoch unsicher, nicht zuletzt aufgrund der unsteten Zollpolitik der USA. Obwohl US-Präsident Donald Trump einige Zollerhöhungen zurückgenommen und eine Einigung mit China erzielt hat, bleiben die Zölle gegenüber vielen anderen Ländern weiterhin erhöht, was in der Zukunft zu Preissteigerungen führen könnte.