Powell unter Beobachtung: Kommt der nächste Zinsschnitt?
Während sich die Finanzwelt auf Jerome Powells Auftritt bei einer Veranstaltung der New York Times vorbereitet, wächst die Spannung vor dem Fed-Treffen Mitte Dezember. Die Spekulationen über eine mögliche dritte Zinssenkung in Folge nehmen zu, befeuert durch jüngste Äußerungen von Fed-Mitgliedern wie Gouverneur Christopher Waller. Obwohl einige seiner Kollegen vorsichtiger agieren, zeigte sich Waller geneigt zur Unterstützung einer Zinssenkung.
Powells Aussagen Mitte November, dass man bei Zinssenkungen 'sorgfältig' vorgehen könne, ließen zunächst Zweifel an einem Dezember-Schnitt aufkommen. Doch aufgrund aktueller Inflations- und Arbeitsmarktdaten haben Händler nun eine deutliche Präferenz für eine erneute Zinssenkung entwickelt, mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 4 zu 1.
Experten von LH Meyer, darunter der ehemalige Fed-Gouverneur Larry Meyer, fragen sich nun, ob Powell die Marktmeinung entweder bestärken oder bremsen wird. Angesichts der aktuellen Unsicherheiten in der Wirtschaftspolitik für das kommende Jahr betont Powell die Notwendigkeit, alle Optionen offen zu halten. Sowohl Alberto Musalem als auch Thomas Barkin, Präsidenten der regionalen Fed-Banken in St. Louis und Richmond, verfolgen diese pragmatische Herangehensweise und wollen weitere Daten abwarten, bevor sie eine Entscheidung treffen.
Die PCE-Preisindex ohne Nahrung und Energie, als Schlüsselmessgröße für die Inflation, bleibt erhöht und deutet auf anhaltenden Preisdruck hin. Während Fed-Vertreter optimistisch bleiben, dass sich die Preisentwicklung beruhigen wird, möchten sie klare Beweise hierfür sehen, bevor sie zu weiteren Zinssenkungen greifen. Powells bevorstehender Auftritt könnte entscheidend für die Markterwartungen sein, ohne jedoch auf eine deutliche Änderung der bisherigen Strategie hinzuweisen.