Postecoglou trotzt Kritik: Überzeugungskraft oder Selbstüberschätzung?
Die jüngsten Kommentare von Ange Postecoglou, dem Cheftrainer von Tottenham Hotspur, haben für Aufsehen und gemischte Reaktionen gesorgt. Nach der Niederlage im Nord-London-Derby gegen Arsenal reagierte Postecoglou auf die Frage nach seiner beeindruckenden Siegesserie im zweiten Jahr seiner Amtszeit mit einer klaren, aber umstrittenen Aussage: „Ich gewinne immer im zweiten Jahr.“ Diese Bemerkung fiel im Gespräch mit Sky Sports-Moderatorin Emma Saunders und zog Kritik auf sich. Einigen Kritikern erschien Postecoglou anmaßend, anderen wiederum hielt er nur einen Spiegel der Fakten vor. Postecoglou selbst zeigte sich überrascht über die Negativität und erklärte, er habe lediglich eine Tatsache genannt. „Soll ich etwa lügen?“, so der 59-Jährige. „Es verwirrt mich, dass die Leute ein großes Drama daraus machen.“ In der Tat hat Postecoglou in jedem seiner mehrjährigen Engagements mindestens eine Meisterschaft im zweiten Jahr gewonnen. Dazu zählen die National Soccer League mit South Melbourne, die A-League mit Brisbane Roar, die J1 League mit Yokohama F. Marinos und die Scottish Premiership mit Celtic. Für den Australier ist dies keine Prahlerei, sondern eine nüchterne Feststellung seiner Erfolgsbilanz. „Wenn man etwas erreicht hat, sollte man das doch auch sagen dürfen“, merkt er an. Tottenham Hotspur steht kurz vor der nächsten Herausforderung, der Carabao Cup-Partie gegen Coventry City. Interessanterweise war die letzte Trophäe, die der Verein gewinnen konnte, ebenfalls der Carabao Cup im Jahr 2008. Postecoglous Ziel bleibt klar: auch in seiner zweiten Saison bei Tottenham einen Titel zu erringen. Falls dies nicht gelingt, räumt er ein, er müsse seine Aussage im nächsten Jahr relativieren. „Dann kann ich ja sagen ‚meistens‘ und nicht ‚immer‘.“