Porsche SE-Aktie steigt, VW-Aktie stabil: Beginn der Zeichnungsfrist für Porsche-Aktien - reges Interesse

Der Start der Zeichnungsfrist für Vorzugsaktien der Porsche AG ist bei Anlegern am Dienstag auf reges Interesse gestoßen.
Die Nachfrage übersteige das Angebot, hieß es von der Investmentbank Goldman Sachs, die als eines von vier Geldhäusern den Börsengang global koordiniert. Das gelte für die gesamte Preisspanne. Auch bei etlichen internationalen Investoren stoße das Porsche-Papier auf Interesse. Konkreteres lasse sich aber noch nicht sagen.

Die Zeichnungsfrist für die Vorzugsaktien der Porsche AG hatte am Dienstag begonnen, nachdem am Montagabend der Wertpapierprospekt veröffentlicht worden war. In einem Korridor zwischen 76,50 und 82,50 Euro pro Stück sollen die Papiere der Volkswagen-Tochter angeboten werden. Auch Privatanleger in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien sollen einen Teil davon erwerben können.

Anleger müssen dafür laut Porsche die Anzahl der Aktien angeben, die sie zeichnen wollen und den Preis pro Aktie nennen, den sie maximal zahlen wollen. Nach Ende der Zeichnungsfrist werde dann der Preis festgelegt und die Papiere abhängig von Zahlungsbereitschaft und Nachfrage zugeteilt.

Die meisten Vorzugsanteile dürften nicht an kleine, sondern an institutionelle Großanleger gehen. So will sich Katar laut VW mit knapp 5 Prozent eindecken. Das Golf-Emirat ist schon drittwichtigster Aktionär des Gesamtkonzerns. Ein weiterer Ankerinvestor des Porsche-Börsengangs ist der norwegische Staatsfonds, in dem die Zentralbank in Oslo die Einnahmen aus den Öl- und Gasvorkommen des Landes verwaltet und für künftige Generationen mehren will. Daneben steigen die US-Fondsgesellschaft T. Rowe Price und die staatliche Investmentgesellschaft ADQ aus Abu Dhabi bei den Stuttgartern ein.

Die Zeichnungsfrist soll am 28. September enden, einen Tag vor dem anvisierten Börsengang. Ab dann wird Porsche aller Voraussicht nach einen Teil seiner Vorzugsaktien frei am Finanzmarkt handeln lassen. Insgesamt werden knapp 114 Millionen Aktien ausgegeben. Darin enthalten sind fast 15 Millionen Papiere für eine mögliche Mehrzuteilung, wie der Mutterkonzern VW mitteilte. Erwartet wird ein Bruttoerlös für Volkswagen von 8,71 bis 9,39 Milliarden Euro. Die VW AG plant aus den Einnahmen weitere Milliarden-Investitionen in Elektromobilität und Digitales./rwi/DP/stw

Porsche-Vorstand winkt Millionen-Bonus für Börsengang

Volkswagen- und Porsche-Chef Oliver Blume sowie seinen Porsche-Vorstandskollegen winken bei einem erfolgreichen Börsengang des Sportwagenbauers millionenschwere Aktienboni.

Je nach dem Ausgabepreis für die Vorzugsaktien soll Blume virtuelle Porsche-Aktien für 1,05 bis 3,15 Millionen Euro zugeteilt bekommen, die übrigen Vorstände virtuelle Aktien für 600.000 bis 1,8 Millionen Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Börsenprospekt hervorgeht. Ausgegeben werden sollen sie in drei Tranchen am ersten, zweiten und dritten Jahrestag des Börsengangs - abhängig davon, wie sich die Aktie bis dahin jeweils entwickelt. Im besten Fall könnte Blume damit auf 4,725 Millionen Euro kommen, seine Kollegen auf jeweils 2,7 Millionen.

Doch auch die Porsche-Belegschaft soll von dem Börsengang profitieren. Insgesamt 250 Millionen Euro will der Stuttgarter Konzern an die 37.800 Mitarbeiter als "IPO-Bonus" ausschütten, wenn die Porsche AG den Sprung an die Börse schafft. Das sind rechnerisch rund 6600 Euro für jeden.

Blumes Doppelfunktion als Vorstandschef der Porsche AG und deren Muttergesellschaft Volkswagen hatte im Vorfeld bei einigen Investoren Stirnrunzeln ausgelöst. Im Börsenprospekt heißt es nun, Blume werde künftig jeweils 50 Prozent seiner Arbeitszeit für Porsche und für VW verwenden. Die Doppelbelastung könne aber dazu führen, dass sich Entscheidungen verzögerten oder gar nicht getroffen würden. Blumes Grundgehalt bei Porsche ist mit 800.000 Euro niedriger als das bei VW, wo er fast 1,12 Millionen Euro für seinen "Teilzeitjob" erhalten soll. Auch die Leistungsboni in Wolfsburg sind deutlich höher.

Finanzvorstand Lutz Meschke hat als Vorstandsmitglied der Familienholding Porsche SE ebenfalls einen Zweitjob. Er erhalte daher von der Porsche AG nur 85 Prozent des Gehalts, das für einen "Vollzeit-Finanzvorstand" angemessen wäre. Das Gehalt bei der Porsche SE kommt noch dazu.

Die VW-Aktien notierten via XETRA letztlich 0,07 Prozent im Minus bei 146,90 Euro, während die Papiere der Porsche SE 3,87 Prozent auf 71,90 Euro kletterten.

STUTTGART (dpa-AFX) / MÜNCHEN (Reuters)

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[finanzen.net] · 20.09.2022 · 17:52 Uhr
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