Porsche im Umbruch: Oliver Blume vor Abschied als Vorstandsvorsitzender

Porsche steht vor einer signifikanten Veränderung in der Führungsetage: Oliver Blume, der langjährige Vorstandsvorsitzende des Sportwagenherstellers, soll voraussichtlich abtreten. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde damit beauftragt, ein einvernehmliches Ausscheiden Blumes zu verhandeln. Der genaue Zeitpunkt für diesen Schritt steht noch aus. Blume soll gleichzeitig seine Position als CEO von Volkswagen (VW) behalten.

Als potenzieller Nachfolger wird der ehemalige McLaren-Vorstand Michael Leiters gehandelt. Leiters, der über umfangreiche Erfahrungen bei Porsche und Ferrari verfügt, ist promovierter Maschinenbauer und soll in Gesprächen mit dem Unternehmen stehen.

Blume hat in seinen gut zehn Jahren bei Porsche beeindruckende Erfolge erzielt. Unter seiner Führung verzeichnete der Hersteller steigende Verkaufszahlen und Gewinne. Ein Highlight war der Börsengang von Porsche im September 2022, mit dem Volkswagen erhebliche Erlöse generierte. Die Aktie von Porsche erlebte daraufhin einen Aufschwung und erreichte bemerkenswerte Höchststände.

Allerdings trübt eine Reihe von Herausforderungen das Bild, das Blume hinterlässt. Zuletzt sanken die Verkaufszahlen, insbesondere in den USA und China, und der Gewinn brach ein. Zudem verlor die Porsche-Aktie an Wert und der Hersteller fiel aus dem Dax.

Zusätzlich steht der Wandel zur Elektromobilität bei Porsche vor Schwierigkeiten. Die ambitionierten Ziele in diesem Bereich wurden bislang nicht erreicht, und der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge liegt mit 23,5 Prozent unter den Erwartungen. Porsche plant nun eine Rückkehr zu Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybrid-Modellen, was kostenintensive Anpassungen erfordert.

Auch bei Volkswagen gibt es reichlich zu tun. Die Konzernmutter steht selbst vor erheblichen Veränderungen, darunter personelle Einsparungen und eine Effizienzsteigerung der Kernmarke. Blume wird sich nun auf diese Herausforderungen konzentrieren müssen, während der Konzern weiterhin mit der Anpassung an Elektromobilität und Softwareentwicklung ringt.