Polizeigewerkschaft fordert höhere Strafen für Autofahrer

Berlin (dpa) - Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) beklagt die hohen Zahlen der Verkehrsopfer. Auf einer Fachtagung in Berlin sollen heute Maßnahmen für mehr Sicherheit erarbeitet werden. Der Gewerkschaftsvorsitzende Rainer Wendt fordert im dpa-Interview mehr Überwachung und höhere Strafen.

Was sind die größten Probleme im Straßenverkehr, wenn es um die Sicherheit geht?

Wendt: Uns sorgen immer die drei Killer im Straßenverkehr: zu hohe Geschwindigkeit, Verstöße gegen die Gurtpflicht und Alkohol und Drogen. Dadurch sterben die meisten Menschen.

Wie können Politik und Polizei die Autofahrer hier zu mehr Gesetzestreue bringen?

Wendt: Erwischtwerden und schnelle Sanktionen plus Ansprache durch Polizisten sind bei Verstößen ein unschlagbares Gegenmittel. Das kann man nicht ersetzen durch einen Bußgeldbescheid, der erst Wochen später kommt.

Sind Strafen für gefährliches Rasen nicht weiterhin zu niedrig?

Wendt: Ich würde die Bußgelder für Ordnungswidrigkeiten drastisch heraufsetzen. Die beeindrucken derzeit niemanden und tun nicht wirklich weh. In anderen Ländern wie Italien oder Spanien sind sie viel höher. Man sollte sie europaweit einheitlich entwickeln und auf das höhere Niveau heben, das ist klar.

Welche zusätzlichen Maßnahmen fordert ihre Gewerkschaft?

Wendt: Wir sind dringend dafür, dass der erfolgreiche Blitzmarathon von neulich bundesweit weitergeführt wird. So häufig wie es geht sollte er in unregelmäßigen Abständen wiederholt werden, damit den Menschen im Bewusstsein ist: Wir müssen langsam fahren. Jeder muss überall damit rechnen, geblitzt zu werden und zur Kasse gebeten werden. Das ist keine Abzocke. Für uns ist Geschwindigkeitsüberwachung die aktive Rettung von Menschenleben.

Was wünscht sich die Verkehrspolizei von der Politik als Unterstützung?

Wendt: Mehr Einsatz für die sogenannte Halterhaftung. Die Besitzer der Autos sagen bei Bußgeldbescheiden häufig, sie wüssten nicht, wer gefahren ist. Mit einer automatischen Haftung der Halter könnte man die Jahresarbeit von 2000 Polizisten sparen, die nur den faulen Ausreden der Autofahrer hinterherlaufen.

Verkehr / Unfälle / Polizei
13.11.2013 · 08:57 Uhr
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