Polizei räumt besetztes Waldstück am Braunkohle-Tagebau Hambach
Die Auseinandersetzungen rund um den Braunkohle-Tagebau Hambach nehmen erneut Fahrt auf. Die Polizei hat mit der Räumung eines von Aktivisten besetzten Waldstücks begonnen, welches sie als 'Sündenwäldchen' bezeichnen. Nach einem Ersuchen der Stadt Kerpen um Vollzugshilfe sind zahlreiche Polizeikräfte, darunter auch Höhenrettungsspezialisten, im Einsatz. Seit über einem Jahr leisten Aktivisten Widerstand, indem sie in Baumhäusern im Waldstück westlich von Köln verweilen. Ihr Ziel ist es, die Abholzung zu verhindern, um das Gebiet vor der geplanten Umgestaltung zu bewahren. Diese würde ein zukünftiges Freizeitareal umfassen, das durch die Anlage eines Sees den Lebensraum der Region verändern soll.
Die Anzahl der Aktivisten, die derzeit vor Ort sind, bleibt unklar. Dennoch erklärt die Polizei, dass der Einsatz den gesamten Tag in Anspruch nehmen könnte. Diese Entwicklung ist nur der jüngste Vorfall in einer langen Reihe von Protestaktionen gegen die Pläne von RWE, die das Gebiet roden wollen, um die nötigen Bauarbeiten für den geplanten See durchzuführen.
Der Konflikt spitzt sich seit Jahren zu. Zuvor hatten Aktivisten auch schweres Gerät wie Braunkohlebagger und Förderbänder im Tagebau Hambach besetzt. Trotz der Intervention von Umweltorganisationen wie dem BUND konnten rechtliche Schritte vor Gericht die Rodung nicht verhindern. Das Oberverwaltungsgericht Münster gab RWE bereits im Januar die Genehmigung zur Abholzung. Die Spannungen zwischen Umweltschützern und der Polizei im Rheinischen Revier sind Teil eines fortdauernden Kampfes um die Zukunft der Braunkohleförderung und der Entwicklung nachhaltiger Alternativen.

