Pochettino-Blickfang: US-Nationalmannschaft unterliegt Kanada in engem Freundschaftsspiel
Das Länderspiel zwischen den USA und Kanada bot dem erwarteten neuen Trainer der US-Männernationalmannschaft, Mauricio Pochettino, keine positive Bewerbung der US-Elf. Beim 1:2 in Kansas City ließ das amerikanische Team sowohl Energie als auch Initiative vermissen. Dass das Ergebnis nicht deutlicher ausfiel, war hauptsächlich den Paraden von Torhüter Patrick Schulte in der ersten Halbzeit zu verdanken.
Trotz druckvoller Startphase der Kanadier und frühem Fehlschuss von Jacob Shaffelburg, gelang den Gästen die Führung durch Shaffelburg und Jonathan David jeweils nach haarsträubenden Fehlern von Johnny Cardoso und Tim Ream im amerikanischen Abwehrdrittel. Zwar konnte Luca de la Torre nach einer knappen Stunde noch den Anschluss erzielen, doch der Treffer hätte vom VAR wegen Abseits wohl nicht gezählt. Insgesamt spiegelte das Endresultat die durchwachsene Leistung der USA wider.
Nach einem überzeugenden Auftritt bei der Copa America scheint Kanada unter Trainer Jesse Marsch weiterhin im Aufwind. Der erste Sieg auf US-amerikanischem Boden seit 67 Jahren gibt den Kanadiern zusätzlichen Auftrieb in ihrer Position innerhalb der CONCACAF.
Anders sieht es für die US-Mannschaft aus. Auch wenn zahlreiche Stammspieler wie Weston McKennie und Tyler Adams fehlten, hoffen US-Fans auf eine rasche Verbesserung unter der Regie von Pochettino. Interimscoach Mikey Varas konnte aus dem Pool von Ersatzspielern keine neuen Impulse schöpfen. Das laufende Tauziehen um die Bestätigung Pochettinos als Trainer bleibt spannender als die gezeigten Leistungen auf dem Platz.
Auf kanadischer Seite zeigte sich die taktische Flexibilität von Marsch, der mit einem intensiven Pressing gegen die Amerikaner antrat. Die taktische Marschroute sowie die solide Innenverteidigung um Moise Bombito, der vor kurzem nach Nizza wechselte, erwiesen sich als Schlüssel zum Erfolg. Ein markanter Auftritt von Ali Ahmed unterstrich diesen Ansatz. Steven Eustaquio setzte ebenfalls Akzente und trug mit einem klugen Pass zum frühen Tor bei, nachdem er eine schwache Leistung bei der Copa hinter sich lassen konnte.
Ein besonderes Highlight war das zweite Tor Kanadas durch Jonathan David, das den endgültigen Sieg besiegelte. David, der 29 Tore für Kanada erzielt hat, stellte damit den Rekord seines Sturmpartners Cyle Larin ein – beeindruckend angesichts dessen geringerer Anzahl an Länderspielen.
Mit dem Sieg erweisen sich die Kanadier als ernstzunehmender Konkurrent im CONCACAF-Verband und stützen die Ambitionen von Marsch auf weitere Erfolge. Die USA hingegen stehen vor einer notwendigen Erneuerung, um ihre Ansprüche auf internationaler Bühne zu wahren.