Pflegeversicherung unter Druck: Anhebung des Beitragssatzes geplant
Die Finanzlage der Pflegeversicherung steht erneut im Fokus der Bundesregierung. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte eine Erhöhung des Beitragssatzes um 0,2 Prozentpunkte an, die ab Januar in Kraft treten soll. Diese Maßnahme, die der SPD-Politiker dem Kabinett als Regierungsverordnung vorlegte, ist laut ihm essenziell, um einige Pflegekassen vor großen finanziellen Schwierigkeiten zu bewahren.
Während der Bundestag dazu keine Zustimmung geben muss, ist es notwendig, dass der Bundesrat seinen Segen erteilt. Bereits im Jahr 2023 hatte die Ampel-Koalition eine Pflegereform umgesetzt, die eine erste Anhebung der Beiträge zum Juli vorsah. Die steigenden Beiträge hatten zur Folge, dass Versicherte ohne Kinder nun 4 Prozent entrichten müssen, während der Satz für Beitragszahler mit einem Kind auf 3,4 Prozent festgelegt wurde.
Familien mit zwei oder mehr Kindern profitieren von einer Ermäßigung des Arbeitnehmeranteils im Vergleich zu vorher. Doch die Hoffnung, die Pflegeversicherung bis 2025 stabil zu halten, droht durch weiter ansteigende Kosten zu verblassen. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen, welcher auch die Pflegekassen repräsentiert, warnte vor einem Mehrbedarf und prognostiziert für 2024 ein Defizit von 1,5 Milliarden Euro, das sich 2025 auf 3,4 Milliarden Euro erhöhen könnte.
Dies könnte eine weitere Erhöhung der Beiträge um 0,2 Punkte erforderlich machen.