Parteipräferenzen und Sorgen von Wählern mit Migrationshintergrund: Eine neue Perspektive
Eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (Dezim) in Berlin beleuchtet die Wahlpräferenzen und Sorgen von Wählern mit Migrationshintergrund in Deutschland. Ein besonderes Vertrauen genießen dabei Parteien aus dem Mitte-Links-Spektrum. Eine Ausnahme bilden Personen mit Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunion, die eine Affinität zu CDU und CSU zeigen.
Hauptanliegen der Wahlberechtigten mit und ohne Zuwanderungsgeschichte sind die schwächelnde deutsche Konjunktur und die Inflation. Diese wirtschaftlichen Herausforderungen sind derzeit das bedeutendste Problemfeld. Darüber hinaus äußern Menschen mit Migrationshintergrund vermehrt die Besorgnis, Opfer von Straftaten zu werden, was laut Studie mit prekären wirtschaftlichen Verhältnissen und Wohnraummängeln verbunden ist.
Interessanterweise sehen 74 Prozent der Befragten die SPD als wählbare Partei. CDU, CSU, die Grünen und die FDP folgen in der Rangliste der Parteipräferenzen. Unterschiede zeigen sich jedoch, wenn man genauer auf die Herkunft der Wähler blickt: Personen aus Nicht-EU-Staaten zeigen weniger Unterstützung für die Grünen im Vergleich zu Personen ohne Einwanderungsgeschichte.
Bemerkenswert ist auch, dass sowohl die Linke als auch das Bündnis Sahra Wagenknecht bei Menschen ausländischer Herkunft auf mehr Zuspruch treffen als bei ihrer Referenzgruppe ohne Migrationsgeschichte. Der Nahostkonflikt, ein weiteres wichtiges Thema, liegt besonders Menschen mit Wurzeln in der Türkei und der arabischen Welt am Herzen. Diese Perspektiven spiegeln die Vielfalt der Blickwinkel wider, die in der Diskussion über politische Inhalte und Prioritäten eine Rolle spielen.