Palantir: Höhenflug dank KI – Eine Überbewertung?
Die Data-Analytics-Firma Palantir Technologies hat seit ihrem Börsengang im Jahr 2020 eine bewegte Reise durchlebt. In den frühen Tagen des Unternehmens entwickelte sich der Aktienkurs rasant, nicht zuletzt angetrieben durch die positive Publicity von Ark Invest CEO Cathie Wood. Doch was als Aufstieg in den Software-Olymp begann, wurde bald durch makroökonomische Turbulenzen abgeschwächt und drückte den Aktienkurs zu Beginn von 2023 auf nur 6 US-Dollar.
Dank eines Revivals der Technologiebranche, befeuert durch das gestiegene Interesse an künstlicher Intelligenz, erlebt Palantir jedoch eine atemberaubende Rückkehr. Seit Jahresbeginn 2023 konnten sich die Aktien des Unternehmens um beeindruckende 575% erhöhen. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, was hinter diesem Anstieg steckt.
Palantirs neueste Software, die Artificial Intelligence Platform (AIP), scheint ein Schlüsselfaktor für das beschleunigte Umsatzwachstum seit 2023 zu sein. Neben dem Wachstumsimpuls durch AIP hat Palantir seine traditionellen Geschäftsfelder verlassen und wagt sich stärker in den privaten Sektor. Die Erschließung neuer Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen führte zu einem gesteigerten Gewinn und ermöglichte die Aufnahme in den S&P 500 Index im September.
Ein weiterer Rückenwind kommt durch die strategische Zusammenarbeit mit führenden Technologieunternehmen wie Microsoft und Oracle, was das Unternehmen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor stärkt. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt der Aktienkurs mit einer P/E-Multiplikation von 256 als hoch bewertet im Vergleich zu anderen AI-SaaS-Peers.
Dementsprechend ist Vorsicht geboten: Der Markt hat zwar Vertrauen in die Zukunftsaussichten von Palantir, aber der aktuelle Preis deutet darauf hin, dass Investoren bereit sind, für potenzielle zukünftige Gewinne heute schon einen Aufschlag zu zahlen. Wachstumsaktien wie Palantir bringen mit ihrer Volatilität Risiken mit sich, sodass ein langfristiger Fokus für Investoren entscheidend bleibt. Letztlich steht die Entscheidung, jetzt einzusteigen oder auf fairere Bewertungsniveaus zu warten, jedem Anleger offen.