Pager-Explosionen in Libanon: Schockwelle der Zerstörung trifft Hezbollah
Im Libanon ereigneten sich gestern hunderte gleichzeitige Explosionen von Pagern, die mindestens neun Menschen, darunter ein achtjähriges Mädchen, das Leben kosteten und mehr als 2.700 Verletzte hinterließen. Laut Gesundheitsminister handelt es sich um ein koordiniertes Attentat.
Hezbollah erklärte, dass die Pager ihrer Mitglieder explodierten und beschuldigten Israel, hinter dem Angriff zu stecken. Die israelischen Streitkräfte lehnten jeglichen Kommentar ab, was die Spekulationen weiter anheizt. Aktuelle Entwicklungen zur Lage finden Sie in unseren Live-Updates.
Bereits zu Beginn dieser Woche hatten israelische Führungskräfte ihre Absicht bekundet, den Militärkampagne gegen Hezbollah zu intensivieren. Dies verstärkt die seit Monaten wachsende Sorge vor einem größeren Konflikt zwischen Israel und der von Iran unterstützten Hezbollah. Der iranische Botschafter im Libanon erlitt ebenfalls Verletzungen, als ein Pager, den er bei sich trug, explodierte.
Vor Ort berichteten Augenzeugen von Rauch, der aus den Taschen der Menschen aufstieg, gefolgt von kleinen Explosionen, die wie Feuerwerkskörper oder Schüsse klangen. Videos aus der chaosgeladenen Szenerie zeigen Menschen, die durch die Wucht der Detonationen zu Boden geschleudert wurden und schwere Verletzungen erlitten.
Experten zufolge nutzen führende Mitglieder der Hezbollah schon seit Jahren Pager, doch nach den Anschlägen vom 7. Oktober gewann diese Praxis an Bedeutung. Bei dem gestrigen Angriff waren die Pager so programmiert, dass sie mehrere Sekunden lang piepten, bevor sie explodierten.