Ostbeauftragter fordert mehr Rückwanderung nach Ostdeutschland
Berlin - Carsten Schneider (SPD), der Ostbeauftragte der Bundesregierung, hat eine verstärkte Rückwanderung nach Ostdeutschland gefordert. "Die Chancen liegen auf der Straße, weil die Jobs da sind und sie mittlerweile auch gut bezahlt werden", sagte er "T-Online".
Als Beispiel nannte er Altenburg in Thüringen, das gut an Leipzig angebunden sei und dessen Infrastruktur sich stark entwickelt habe. Dennoch würden viele Menschen die Region verlassen, was Schneider als "tief in den Knochen" steckende Wegzugs-Erfahrungen früherer Generationen beschreibt. "Wir brauchen diese Rückwanderung. Das ist die Chance, die wir auch als vereintes Land haben", sagte der SPD-Politiker.
Als einen weiteren Grund dafür bringt er an, dass die Regionen noch zu prägen seien. "Das ist nicht alles schon seit Jahrhunderten besetzt, wie Sie es von Familien vielleicht in Hamburg oder in Baden-Württemberg haben. Da gibt es noch Möglichkeiten, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten", so Schneider.
Neben der geforderten West-Ost-Wanderung weist der Erfurter auch auf das Thema Migration hin und gesteht im Hinblick auf die Wahlergebnisse im Osten eigene Fehler ein. "Wir brauchen gesteuerte Zuwanderung in unser Land. Wir brauchen aber auch klare Grenzziehung, dass hier nicht jeder kommen und bleiben kann", so Schneider. "Und diese Eindeutigkeit, die haben wir in der Umsetzung zu wenig gezeigt."