Oracle's Erfolg in der KI-Cloud: Ein Gewinn für IBM
Oracle hat im Bereich der allgemeinen Cloud-Computing-Dienste gegenüber Amazon Web Services und Microsoft Azure das Nachsehen. Allerdings spielt sich im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) Cloud-Infrastruktur eine andere Geschichte ab. Oracle errichtet in hoher Geschwindigkeit Cloud-Datenzentren mit Nvidia-Grafikprozessoren und gewinnt milliardenschwere Aufträge von KI-Unternehmen.
Mit bisher 162 Cloud-Datenzentren weltweit (entweder in Betrieb oder im Bau), konnte Oracle im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 Verträge über Cloud-GPU-Dienste im Wert von 3 Milliarden US-Dollar abschließen. Diese Nachfrage trieb den Umsatz von Oracles Cloud-Infrastruktur im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar.
Oracles Eifer, KI-Kunden zu gewinnen, zahlt sich aus. Auch International Business Machines (IBM), ein Konkurrent von Oracle in mehreren Bereichen, profitiert von Oracles KI-Erfolgen. IBM verkauft seinen Unternehmenskunden Lösungen und kann dabei auch Produkte von Mitbewerbern empfehlen.
IBM hat strategische Partnerschaften mit großen Technologieunternehmen wie Oracle, AWS, Microsoft und SAP. Diese Partnerschaften generieren Milliardenumsätze für IBM. In den vergangenen Tagen hat IBM zwei Ankündigungen gemacht, um die steigende Nachfrage nach Oracles KI-Diensten zu nutzen. Zum einen plant IBM die Übernahme des Oracle-Dienstleisters Accelalpha. Zum anderen erweiterte IBM sein Netzwerk von Beratern, die in zentralen Oracle-Technologien zertifiziert sind.
Seit dem Start der watsonx KI-Plattform im letzten Jahr hat IBM einen Umsatz von mehr als 2 Milliarden US-Dollar im Bereich der generativen KI erzielt. Drei Viertel dieses Geschäfts entfielen auf Beratungsdienstleistungen. Das verdeutlicht die Bedeutung des Beratungssegments für IBMs Gesamtstrategie im KI-Bereich.
Während die Nachfrage nach KI-Infrastruktur boomt, steigt auch der Bedarf an Expertise, Beratung und Implementierungsdiensten. Mit Partnerschaften und spezialisierten Beratungsdiensten trifft IBM die Kunden dort, wo sie sich befinden. Während Oracle massive Datenzentren baut und leistungsstarke GPUs kauft, arbeitet IBM im Hintergrund daran, Unternehmen zu helfen, das Potenzial der KI zu nutzen und ihre Effizienz zu steigern.
Dank Oracles Ausbau der Cloud-Infrastruktur könnte IBM seine Erlöse weiter steigern und in 2025 mehr als 12 Milliarden US-Dollar freien Cashflow generieren. Mit einem Preis-Frei-Cashflow-Verhältnis von rund 15 erscheint IBM als attraktive Investition im KI-Bereich.